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Sportverein will Kletterwand nicht aufgeben

Klettern ist mehr als Sport, sagen Gesundheitsexperten. Sie unterstützen ein in Bischofswerda geplantes Projekt.

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Von Ingolf Reinsch

Mithilfe von Sponsoren will der Turnverein 1848 Bischofswerda den in der Sporthalle des Goethe-Gymnasiums geplanten Bau einer Kletterwand doch noch verwirklichen. „Es gibt erste Gespräche“, sagte Vereinsvorsitzender Armin Bär jetzt auf Anfrage der SZ. Auch der Erlös des jährlich vom TV 1848 organisierten Benefizlaufes könnte dem Projekt zugutekommen.

Der Verein ist Bauherr des vom Freistaat geförderten Vorhabens. Die seit Jahren geplante Kletterwand soll dem Vereins- und dem Schulsport am Gymnasium zugutekommen (SZ vom 26. März, Seite 13). Der Freistaat hat dem Verein bereits 17 000 Euro an Förderung zugesagt. Geld, das verloren gehen könnte, sollte der erforderliche Eigenanteil – rund 11 000 Euro – nicht aufgebracht werden.

Die Stadt Bischofswerda hatte diese Summe über Jahre in ihrem Haushalt für die Kletterwand eingeplant. Projektpartner – der TV 1848, die Leitung des Gymnasiums und der Landkreis als Schulträger – haben sich auf diese Zusage verlassen. Zumindest bis zur Beurlaubung der Schul- und Sportamtsleiterin im Sommer vergangenen Jahres stand dieses Geld nach SZ-Informationen bereit. Im Zuge der Haushaltsdiskussion beschloss der Stadtrat, diesen Zuschuss zu streichen. „Nach der Priorität, Wertigkeit und Wichtigkeit wurde eingeschätzt, dass andere Ausgaben der Stadt vor der Finanzierung einer Kletterwand stehen“, teilte Oberbürgermeister Andreas Erler (CDU) in der vergangenen Woche auf eine Anfrage der SZ mit.

Gesundheitsexperten befürworten ausdrücklich den Nutzen des Kletterns, gerade für Kinder und Jugendliche. „Immer mehr Kinder und Jugendliche haben Defizite in ihren motorischen Fähigkeiten. Klettern kann helfen, diese Defizite abzubauen“, sagt Karsten Janz, Pressesprecher der Unfallkasse Sachsen. „Sind Kinder früher gestürzt, hatten sie ein paar Abschürfungen. Heute haben sie eine Fraktur. Klettern hilft, sich richtig zu bewegen und Unfallfolgen zu mindern“, sagt Karsten Janz.

Viel Zeit bleibt nicht, Geld für die Kletterwand zu sammeln. „Bis August müssen wir das Projekt bei der Sächsischen Aufbaubank abrechnen“, sagt Armin Bär. Und am Gymnasium hofft man, dann, zu Beginn des neuen Schuljahres, Klettern im Sportunterricht anbieten zu können.

Wer das Vorhaben unterstützen möchte, kann sich an Armin Bär, 03594 716060, wenden.