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Sprudelndes Spektakel

Sprudelndes Leben rund um den Palaisteich. Ringsherum Stände mit Leckereien und mehrere Bühnen, aus jeder Ecke andere Klänge. Von Kinderliedern über Swing bis zu heißen südländischer Folklore war alles zu hören.

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Von Lilli Vostry

Sprudelndes Leben rund um den Palaisteich. Ringsherum Stände mit Leckereien und mehrere Bühnen, aus jeder Ecke andere Klänge. Von Kinderliedern über Swing bis zu heißen südländischer Folklore war alles zu hören. Viele Familien bummelten im Festgelände, junge Leute lagen im Gras; Radfahrer und Skater legten eine Pause ein, genossen das Spektakel.

Hunderte feierten beim „Margon-Fest“ am Sonnabend im Großen Garten das 100-jährige Jubiläum der ältesten Getränkemarke in Sachsen. Brunnenmeister Alfred Georg alias Matthias Christian Schanzenbach, plauderte und verteilte als besonderes Geschenk an die Gäste vor Ort inszenierte Familienfotos. In einen großen Spielplatz mit Riesenwürfelspielen, Maillebahn und Mitmachzirkus verwandelte sich die Wiese neben dem Palaisteich. Da gab es Bälle zum Selbstbemalen und Mitnehmen, ließen Kinder sich vergnügt von ihren Eltern in barocken Sänften tragen.

Ein paar Schritte weiter erstand aus kunterbunt bemalten Pappkisten ein Margon-Kinderbrunnen mit erfrischendem Wasserbassin in der Mitte. Zu Farbe und Pinsel griff auch Katja Richter, Tochter Karoline sah ihr zu. „Wir sind vorher mit der Parkeisenbahn gefahren, sahen das Fest und gingen hin. Ein schönes Angebot für Familien“, sagt Vater Sven Richter aus Freital. Olivier Matz ist aus Luxemburg angereist. Er besuchte seinen Sohn in Dresden. Der Kleine trägt einen Cowboyhut und hat soeben einen Volltreffer beim Vogelschießen gelandet. Der Ball traf den Adlerkopf, ein Bonbon fällt heraus. Carl Eric strahlt.

Auf dem Palaisteich war in einem Schauspiel von Walter Henckel die wundersame Reise des Firmengründers Gottfried Moritz Gössel auf dem Weg zum Margonwasser zu erleben. Auf einer schwimmenden Bühne ruderte dieser samt Fährmann über den Teich.

Begleitet von einem Akkordeonspieler in weißem Boot, entdeckt Gössel im zarten Alter von fünf Jahren die Quelle im Müglitztal, doch erst 50 Jahre später wird er als Heilpraktiker den natürlichen Sprudel erstmals als Getränk verwenden. Als Wassergeist in weißem wallendem Gewand und langer Mähne beschwört er schließlich die hochschießende, gluckernde Fontäne und die Kraft des Wassers. Im Geistkostüm schwitzte der Dresdner Mime Peter Flache. Nebenan im Parktheater sangen fünf charmante Herren der Gruppe „Quintessenz“ Ohrwürmer von den Comedian Harmonists, danach gab es ein Wiedersehen mit dem Prager Sänger Jiri Korn, der allein und mit drei Herren in Frack und Zylinder A-cappella-Hits auf englisch, deutsch und tschechisch sang, tanzte und steppte und seine geliebte „Yvetta“ suchte.

Just in dem Moment schritt ein Hochzeitspaar lächelnd vor der Bühne vorbei. Abends entfachten die „Master Drummers of Burundi“ ein atemberaubendes, rasantes Trommel-Feuerwerk, ehe Feuerzauberer Tom Roeder zu später Stunde einen grandiosen Lichterregen über dem Palaisteich entzündete. Die Open-Air-Tanzparty mit DJ Bongo sorgte hernach bis weit nach Mitternacht weiter für sprudelndes Leben.