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Stadt gibt Kitas an freie Träger

Hoffnungsvoll hatte CDU-Stadtrat Klaus Feustel folgenden Spruch an die Wand geklebt. „Habe ich ohne wichtigen Grund durch eine Wortmeldung die Sitzung verlängert? Lieber Gott hilf mir, meinen Mund zu...

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Von Bettina Klemm

Hoffnungsvoll hatte CDU-Stadtrat Klaus Feustel folgenden Spruch an die Wand geklebt. „Habe ich ohne wichtigen Grund durch eine Wortmeldung die Sitzung verlängert? Lieber Gott hilf mir, meinen Mund zu halten, bis ich weiß, worüber ich rede!“. Geholfen hat es nichts, denn der Stadtrat erwies sich wieder einmal als Laberverein.

Ungewöhnlich schnell hingegen waren sich die Stadträte einig, weitere vier Kindertagesstätten an freie Träger zu übergeben. Es handelt sich um die Kitas Österreicher Straße 16 und Emil-Überall-Straße 9, die von der freien Jugendhilfe Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. bzw. der KITA Sachsen gGmbH ab Juli übernommen werden. Den Hort an der 8. Grundschule, Konkordienstraße, wird ab neuem Schuljahr die Arbeiterwohlfahrt Regionalverband Radeberger Land führen. Um die Einrichtung zur Eingliederungshilfe, Fischhausstraße 12b, kümmert sich der Verein Jugend-Sozialwerk Nordhausen. „Damit kommen wir unserem Ziel, möglichst viele Einrichtungen in freie Trägerschaft zu geben, näher“, sagt Sozialbürgermeister Tobias Kogge (CDU). Acht weitere Kitas seien in Vorbereitung, neue Ausschreibungen geplant.

Die Übergabe ist vom Gesetzgeber vorgegeben. In den alten Bundesländern laufen die meisten Kitas in der Regie freier Träger. In Dresden sind es bisher erst 40 Prozent der rund 280 Einrichtungen. „60 Prozent sollen es möglichst bald sein“, sagt Sylke Franzke vom Eigenbetrieb Kindertagesstätten.

Beim Nachsitzen im Juli soll der Stadtrat auch noch über die Übergabe des Heimes Radeberger Straße an die Qualifizierungs- und Arbeitsförderungsgesellschaft entscheiden. Vertagt wurde auch die Entscheidung über den Fachplan für die Kindereinrichtungen. Damit wird es jetzt eng, denn am 11. Juli ist der letzte Schultag. Danach haben einige Horte geschlossen. „Die Eltern können aber schon ihren Wunsch nach einem Platz bei den Hortleitern anmelden. Wenn der Stadtrat beschließt, vergeben wir schnell die Plätze“, sagt Sylke Franzke.