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Stadt verschließt Toiletten in der Jägerkaserne

Ab sofort sind nur noch wenige WCs für Besucher geöffnet. Im Görlitzer Rathaus gilt das gleiche Prinzip. Geplant war das schon etwas länger.

Von Ingo Kramer
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Türe zu: Wer im zweiten Stock der Jägerkaserne unterwegs ist, kann dort nicht mehr auf Toilette gehen. Nur der Wickelraum in der Mitte ist offen. Er aber enthält kein WC.
Türe zu: Wer im zweiten Stock der Jägerkaserne unterwegs ist, kann dort nicht mehr auf Toilette gehen. Nur der Wickelraum in der Mitte ist offen. Er aber enthält kein WC. © André Schulze

Auf den stillen Örtchen in der Jägerkaserne ist es jetzt noch stiller. Das jedenfalls musste SZ-Leserin Cornelia Sauer neulich bei ihrem Besuch in dem Bürogebäude der Görlitzer Stadtverwaltung an der Hugo-Keller-Straße feststellen. „Die Toiletten im ersten Stock waren verschlossen, nur unten im Erdgeschoss habe ich eine gefunden, die geöffnet war“, berichtet die Görlitzerin.

Mitarbeiter haben Schlüssel

Stimmt, sagt Amtsleiter Torsten Tschage. Die Toilette im Parterre gehört zu den wenigen in der gesamten Jägerkaserne, die jetzt noch für Besucher zugänglich sind. Sie befindet sich beim Sachgebiet Einwohnermeldewesen, also da, wo der stärkste Besucherverkehr ist. Darüber hinaus sind die Behindertentoilette im ersten Stock, der Wickelraum ohne WC im zweiten Stock sowie die Toilette vor dem Sitzungssaal 350 im dritten Stock weiterhin frei zugänglich. „Alle anderen Toiletten sind verschlossen“, sagt Tschage. Alle Mitarbeiter in der Jägerkaserne haben aber einen Generalschlüssel, mit dem sie jede Toilette im Gebäude nutzen können.

Im Rathaus gilt das gleiche Prinzip. Im Erdgeschoss – da, wo früher der Bürgerservice zu finden war – gibt es eine öffentlich nutzbare Toilette, die in erster Linie für das Standesamt gedacht ist. Die Toiletten auf den anderen Etagen, die bisher ebenfalls offen waren und ungeregelt von Besuchern genutzt werden konnten, sind jetzt verschlossen und dürfen nur noch von den Mitarbeitern betreten werden.

Änderung seit 27. Juli

Geplant war die Veränderung schon etwas länger. „Sie gehört zu den Corona-Schutzmaßnahmen“, sagt Tschage. Als beide Gebäude im Mai nach der ersten Corona-Welle aber wieder für Besucher geöffnet wurden, ließ sich das nicht so schnell umsetzen, weil die Türen gar nicht verschließbar waren. Dieser Zustand ist erst verspätet geändert worden: „Seit dem 27. Juli wurden die WCs in der Jägerkaserne für die öffentliche Benutzung reduziert“, so der Amtsleiter. Somit sollen die Behördenmitarbeiter vor dem Virus geschützt werden.

Ob die Toiletten wieder geöffnet werden, wenn die Corona-Pandemie irgendwann vorbei ist, steht noch nicht fest: „Darüber haben wir uns noch nicht verständigt.“ Ebenfalls noch ungeklärt ist, ob die Beschilderung in der Jägerkaserne geändert wird. Bisher werden Besucher auf allen Etagen mit den Schildern zu den Toiletten geleitet, die aber verschlossen sind.

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