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Stadt lässt Unkraut am Weg sprießen

An der Dohnaer Straße ärgern sich Radfahrer über Wildwuchs. Aber die Stadt hat eine Erklärung für das wilde Grün.

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Von Dana Ritzmann

Wenn Beate Mickan auf dem Radweg entlang der Dohnaer Straße in die Stadt fährt, ärgert sie sich regelmäßig über diverse Dreck-Ecken: Neben dem Splitt vom Winter zieren Unkraut, bis zu zehn Zentimeter hohe Laubhaufen und Unrat die Wege auf beiden Straßenseiten, klagt sie. Die schlimmsten Ecken, so die SZ-Leserin aus Luga, seien die „Parkanlagen“ entlang der B172, wie der Schlosspark in Prohlis, das Naturschutzgebiet Lehmgrube oder das Gehölz am Geberbach. Stadtwärts sei der Radweg bis zum Langen Weg und das Stück zwischen Gleisschleife und Fritz-Meinard-Straße besonders dreckig, ebenso wie stadtauswärts der Weg hinter der Tornaer Straße. Im Moment fürchtet Mickan das Streumaterial vom Winter am meisten, „weil es eine Rutschgefahr in sich birgt“.

Auffällig sei, dass die Anlieger selbst großer Grundstücke nicht kehren, schimpft die Radfahrerin. Die Stadt erklärt, dass säumige Anwohner bei Verstößen durch das Ordnungsamt an ihre Pflichten erinnert würden. Die sogenannten vegetativen Arbeiten, wie Rasenmähen, Gehölze schneiden und Unkraut entfernen, wurden an eine externe Firma vergeben, sagt Jörg Lange vom Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft. 20 000 Euro stehen nach seinen Angaben für die städtische Grünpflege an der Dohnaer Straße zur Verfügung.

Allerdings, so betont Lange, sei die Unkrautbekämpfung an dieser Straße von Anfang an schwierig gewesen, da der vorhandene Boden wiederverwendet wurde. Inzwischen habe man bewusst entschieden, Unkraut nur noch oberirdisch zu entfernen, statt zu jäten. Als Gründe führt Lange an, dass auch Wildpflanzen ökologisch wertvoll seien, dass die Wurzeln Erosion durch Wind und Wasser verhindern und nicht zuletzt sehen „auch Unkräuter zum Teil schön aus“, zumal wenn sie blühen.