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Stadt löst illegale Verkaufsparty in Polenz auf

50 ältere Dresdner landeten statt in Görlitz in einer Verkaufsveranstaltung in Polenz. Der Organisatoraus Bremen verschwand.

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Von Heike Sabel

Das Neustädter Ordnungsamt hat am Mittwoch eine nicht genehmigte Verkaufsveranstaltung im Erbgericht Polenz aufgelöst. Betroffen waren etwa 50 zumeist ältere Menschen aus der Dresdner Region. Sie hatten für eine Fahrt nach Görlitz bezahlt, die dann aber in Polenz endete. Ihnen war erzählt worden, dass der Veranstalter der Görlitz-Reise pleite sei und man die Fahrt übernehme. Zuerst mache man in einer Gaststätte halt. Die Masche hatte am Montag und Dienstag funktioniert. Am Mittwoch flog die Sache auf.

„Das ist dem kriminalistischen Spürsinn der Polizei zu verdanken“, sagt Ordnungsamtsmitarbeiter Sascha Große. Den Polizisten war das große schwarze Auto mit Bremer Kennzeichen vor dem Erbgericht aufgefallen. Eine Halterabfrage ergab: Der Mann war schon mehrfach im Zusammenhang mit windigen Verkaufsveranstaltungen aufgefallen. Es folgte die schnelle Information an die Stadt, die sofort zum Erbgericht kam. Der Bremer war da schon verschwunden. Die Leute waren ihm egal. Sie wurden später mit den zwei Bussen zurück nach Dresden gefahren.

Langfristig vorbereitet

Was verkauft werden sollte, konnte nicht mehr ermittelt werden, da die Händler so weit noch nicht waren. Laut Werbung sollen es homöopathische Mittel für „Körper und Seele“ gewesen sein. Auch ein Flachbildschirm war den Senioren versprochen worden. Mehr weiß auch Wirtin Annette May nicht. Während der Veranstaltung musste sie draußen bleiben.

Der Trick mit der vorgetäuschten Hauruckaktion spricht für allerhand kriminelle Energie, sagt Große. Denn die Anmeldung im Erbgericht erfolgte bereits vor reichlich drei Wochen. Anzeige gegen den Veranstalter könnten nur Betroffene erstatten. Große hofft, dass es einige tun, damit den Geschäftemachern das Handwerk gelegt wird.