Nach der heftigen Kritik von Anwohnern und der Ortschaft will die Stadt nun doch ein nächtliches Tempolimit auf der Bundesstraße 6 in Cossebaude prüfen. Das bestätigte die Hauptabteilung Mobilität nun. Die Forderung ist innerhalb der Stadtverwaltung umstritten. Während das Umweltamt nach umfangreichen Lärmmessungen sich bereits für das Tempolimit ausgesprochen hatte, lehnte die Straßenverkehrsbehörde bisher die Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 Stundenkilometer in den Nachtstunden ab.
Das wollten Anwohner und Ortschaft nicht hinnehmen. „Wir fordern weiterhin eine Geschwindigkeitsbeschränkung. Die Nachtstunden sind dafür das Minimum“, sagte Ortsvorsteherin Ines Pohl (CDU). Schließlich bestätigten Untersuchungen, dass tagsüber durchgängig und nachts immer noch häufig die zulässigen Lärmgrenzwerte deutlich überschritten werden und Tempo 30 eine deutliche Verbesserung bringen könne. Lärm reichte der Behörde als Grund für ein Tempolimit nicht aus. Es brauche mehr Gefahr, um das auf der Bundesstraße anzuordnen.
Bis 2002 galt zwischen Ludwigstraße und Hauptstraße rund um die Uhr Tempo 30. Das sei im Zuge einer Überprüfung abgebaut worden, weil keine Gefahrenlage besteht, heißt es von der Verwaltung dazu. Diese Einschätzung habe sich nicht verändert. „In dem Abschnitt queren viele Schulkinder, Mütter mit Kinderwagen und Kleinkindern und auch Senioren die Straße“, widerspricht Ines Pohl. Sie will rund um die Uhr Tempo 30 und einen Blitzer zur Kontrolle. D. Klein