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Stadt sucht nach Strategie für Stadtpark

Der Poetenweg und die Jahnabrücke sollen ausgebessert werden. Es gibt zudem Diskussionen über die Gestaltung des gesamten Areals.

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Von Thomas Trappe

Es ist ein Thema, bei dem Detailfragen reichen, um die Gemüter in der Stadt zu erhitzen: die Aufwertung des Stadtparks. So wurde im vergangenen Bauausschuss zum Beispiel leidenschaftlich debattiert, welche Geländerhöhe an der Brücke über die Jahna denn angebracht sei. Bei der Sanierung des Poetenwegs wird es gar grundsätzlich. So sprachen sich einige Stadträte dafür aus, an dem Pfad gar nichts zu tun, andere halten das für eine Zumutung.

die Jahnabrücke

Das denkmalgeschützte Bauwerk befindet sich laut Bauverwaltung in einem Zustand, der eine Sanierung dringend notwendig macht. So heißt es in der entsprechenden Vorlage, dass die Absperrung an den Seiten für Fahrradfahrer zu niedrig sei und es keinen Zugang gebe, um die Brücke zu warten.

Bei den Steinen gebe es erhebliche Schäden, teilweise klafften offene Fugen mit 40 Zentimeter Tiefe. Das Wasser laufe außerdem unkontrolliert ab und spüle die Böschung aus.

Die Schäden werden als so schwerwiegend eingeschätzt, dass die zulässige Last von Fahrzeugen bereits von neun auf drei Tonnen reduziert werden musste.

Eigentlich wollte die Bauverwaltung die Brücke für knapp 80000Euro sanieren, der vorhandene Belag wäre belassen, die Verkehrssicherheit nicht verbessert worden. Der Bauausschuss schob dem einen Riegel vor und plädierte für eine teurere Variante.

Jetzt wird die Brücke für 120000Euro saniert. So sollen zusätzlich Naturstein gelegt, die Entwässerung erneuert und die Dauerhaftigkeit „wesentlich verbessert“ werden. Die Verkehrssicherheit verbessert sich laut einem Gutachten der Bauverwaltung dadurch „geringfügig“.

Der Poetenweg

Die knapp 440 Meter lange Verbindung zwischen Großenhainer Straße und der Straße „An der Klosterkirche“ ist nach Ansicht von CDU-Stadtrat Kurt Hähnichen in „einem fast schon gefährlichen Zustand“. Vor allem der ungepflegte Wegrand und die teilweise mit Moos bewachsene Treppenanlage ist vielen ein Dorn im Auge.

Jetzt wollte die Stadt den Weg asphaltieren und die Treppe sanieren. SPD-Stadtrat Günther Colve brachte dagegen vor, dass ein Poetenweg nicht mit Bitumen ausgelegt werden, sondern naturbelassen bleiben sollte. Auch Werner Richter (Bürgerbewegung Riesa) argumentierte ähnlich.

Der Stadtrat konnte sich nach langer Diskussion nicht über ein Vorgehen entscheiden, ein Beschluss wurde vertagt.

Die Gesamtstrategie

Stadtrat Hähnichen forderte während der Debatte, die Verwaltung sollte eine Gesamtstrategie für die Ausgestaltung des Parks entwerfen. Andernfalls würden immer weitere Einzelmaßnahmen beschlossen, die am Ende nicht zusammenpassen. Stadtrat Manfred Kuge (SPD) fragte, ob nicht andere Stellen des Parks Vorrang hätten, bevor sich um den Poetenweg gekümmert wird.

Nach wie vor unklar ist zum Beispiel weiterhin, was mit dem alten Stadtbad geschehen soll.