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Stadt sucht neues Planungsbüro für die Stadthalle

Im Stadtrat gibt es keine einzige Gegenstimme. Ein Rat sieht im Beschluss sogar ein Bekenntnis zur Wiederinbetriebsetzung.

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Von Ingo Kramer

Weil die bisher beauftragten Planungsbüros ihre Arbeit an der Stadthalle nicht fortsetzen wollen, startet die Stadt eine Ausschreibung, mit der ein neues Planungsbüro gefunden werden soll. Das hat der Stadtrat am Donnerstag mit 25 Ja-Stimmen bei sechs Enthaltungen beschlossen. Um ein Büro zu finden, ist eine europaweite Ausschreibung nötig. Die Stadt rechnet deshalb damit, dass es ein halbes Jahr dauert.

„Es geht um nicht mehr und nicht weniger als den Umbau und die Sanierung der Stadthalle“, sagte Stadtrat Joachim Schulze (Grüne) vor dem Beschluss. Die Suche nach einem Planungsbüro mache nur Sinn, wenn anschließend auch saniert wird, ansonsten sei das eine Verschleuderung von Geldern. „Damit ist der Beschluss ein Bekenntnis zur Wiederinbetriebsetzung der Stadthalle“, so Schulze.

Sein Namensvetter Mirko Schultze (Linkspartei) mahnte indes, die Diskussion zu versachlichen. Bisher habe es immer nur zwei Lager zur Stadthalle gegeben: pro und contra. Das müsse enden: „Es muss eine sachorientierte Planung beginnen, anstatt immer nur zu sagen, dass die Gegenseite doof ist.“ Sachorientiert heißt für ihn, so zu planen, dass die Stadt am Ende nicht 750 000 Euro pro Jahr zuschießen muss, damit die Halle betrieben werden kann.

CDU-Stadtrat und Fördervereinsmitglied Michael Hannich erklärte indes, dass die Befürworter der Halle nicht nur nostalgisch an die Vergangenheit denken: „Wir haben das Gebäude geerbt, deshalb sind wir verpflichtet, es zu nutzen“, erklärte er stattdessen. Nutzen bedeute aber nicht Betreiben. Das funktioniere auch anderswo: „Ich kann mir für die Stadthalle ein Modell wie beim Kölner Dom vorstellen.“