Von Cornelia Mai
Für die Wunschliste von Geldern aus dem KonjunkturpaketII hatten die Stadträte kurzfristig über Tischvorlagen zu beschließen. Zwei Papiere enthielten praktisch aus dem Boden gestampfte Bauvorhaben zur Unterstützung der Sportler. Bürgermeister Bernd Noack brach während seiner Erklärung eine Lanze für den TSV, aber auch den Breitensport, der an Bedeutung zunimmt. So gäbe es viele über 40-Jährige, die beispielsweise in der Leichtathletik trainieren würden. Für alle Sportbegeisterten plane die Stadt jetzt am Sportplatz den Bau einer Kunststofflaufbahn und eines Kunstrasenplatzes für 650000Euro.
Kritik an Tischvorlage
Unter den Stadträten sorgte diese Ankündigung zum Teil für Befremden. So beschwerte sich Dagmar Große (CDU) darüber, dass die sportbegeisterten Bürger offensichtlich besser über die zu beschließenden Vorlagen informiert seien, als der Rat, der darüber abstimmen soll. Auch wünschte sie eine präzise Gewichtung: Es könne nicht angehen, dass der Sport Priorität vor den Schulen habe.
Diese sollen zwar auch im Konjunkturpaket berücksichtigt werden, waren auf der Sitzung aber erst nach den Sportprojekten diskutiert worden.
sportstättenkonzeption
Bürgermeister Bernd Noack widersprach vehement. Er habe den Sport nie gegen die Schulen aufwiegen wollen. Man sollte aber Möglichkeiten wie das Konjunkturpaket auch für andere Bereiche nutzen. Prinzipiell stimmte der Stadtrat dem zu. Trotzdem wurde während der Debatte mehrfach die immer noch ausstehende gemeinsame Sportstättenkonzeption mit Neugersdorf gefordert. Denn gerade zusätzliche Fördermittel sollten für beide Seiten so nutzbringend wie möglich eingesetzt werden.
keine folgekosten
Auch um die Folgekosten für die Anlagen sorgten sich die Räte. Doch hierzu erklärte Bernd Noack, die Spielvereinigung wolle sich mit einer fünfstelligen Summe an den Baukosten beteiligen und die Anlagen selbst pflegen. Das bestätigte der Vereinsvorsitzende Ullrich Richter. Vor allem die kommenden Stammtische der Sportler werden sich intensiv mit dem Nutzungskonzept sowie der künftigen Unterhaltung beschäftigen, sagte er.
Er könne garantieren, dass die Sportler die gesamte Gewährleistung für die Anlagen übernehmen. „Wir haben schon feste Zusagen von Sponsoren, falls der Bau bewilligt wird“, versicherte Ullrich Richter. Mitstreiter, wie die Schulen und andere Vereine der Stadt, seien zu den nächsten Beratungen dennoch willkommen: Da Laufbahn und Rasenplatz künftig von vielen Partnern genutzt werden sollen, wäre es gut, wenn auch alle an einem Strang ziehen würden.
Die nächsten Sportler-Stammtische im Vereinshaus am Sportplatz finden statt: Am 18.und 25.März jeweils um 18.30Uhr.