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Stadt wirft Äpfel und Birnen einfach weg

An den Straßenbäumen lässt die Stadt die Früchte entfernen. Dabei sind diese noch gar nicht richtig reif.

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Von Jana Mundus

Die Obsternte der Stadt Dresden hat bereits vor einigen Tagen begonnen. Überall im Stadtgebiet waren und sind Firmen unterwegs, um die Früchte von den Bäumen zu holen. Geerntet wurde beispielsweise auch in Cossebaude, Stetzsch oder Naußlitz. Doch das Obst ist noch gar nicht richtig reif. Das interessiert die Stadtverwaltung aber überhaupt nicht.

„Abgeerntet werden derzeit Bäume entlang der Straßen“, erklärt Jörg Lange vom Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft. Vor allem Apfel- und Birnenbäume fallen dort in den Zuständigkeitsbereich der Stadt. Rund 500 sind es, um die sich die Behörde kümmern muss. „Es gibt allerdings keine genauen Zahlen darüber, wie viel wir pro Jahr ernten“, fügt Lange hinzu. Diese Zahl braucht auch keiner, denn das Obst wird letztlich sowieso nicht gegessen, sondern weggeworfen. „Die Entsorgung ist Bestandteil der Ernte“, fügt der Abteilungsleiter hinzu.

Die von der Stadt beauftragten Firmen ernten das Obst bereits im unreifen grünen Zustand, um Schäden durch Fallobst zu vermeiden. Abgeerntet werden Bäume mit vielen Früchten und diejenigen, die an viel befahrenen Straßen stehen. Nur so könnte die Verkehrssicherheit garantiert werden, so Lange. Außerdem entsteht dadurch kein schlieriger Film durch matschiges Obst auf der Straße. Für die Dresdner hat das aber auch einen Nachteil: Wer sich den ein oder anderen Apfel gern selbst gepflückt hätte, hat dazu keine Chance mehr. „Das Problem Mundraub stellt sich so erst gar nicht“, erklärt der Mitarbeiter des Amts für Stadtgrün und Abfallwirtschaft.