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Stadtoberhaupt will die Verwaltung modernisieren

Tagesgespräch Mit Andreas Erler (CDU), Oberbürgermeister in Bischofswerda

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Herr Erler, die CDU hat Sie als Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl im Juni 2008 nominiert. Womit wollen Sie bei den Wählern punkten?

Es hat für mich Priorität, dafür zu sorgen, dass Bischofswerda seinen Platz im neuen, größeren Landkreis findet. Schwerpunkte sind auch die Beplanung, Erschließung und Vermarktung des zweiten Bauabschnittes im Gewerbe- und Industriegebiet Bischofswerda Nord II, der Bau und die Inbetriebnahme der Umgehungsstraße B 98, die Sanierung der Schulen und die Modernisierung der Verwaltung. Wichtig ist mir, dass wir die Verschuldung der Stadt weiter senken und wir unter Nutzung des neu entwickelten Logos das Erscheinungsbild der Stadt vereinheitlichen und verbessern. Es gehört auch zu meinen Zielen, das Wir-Gefühl für Bischofswerda zu stärken.

Haben Sie Bedenken, nicht wiedergewählt zu werden, weil sie schon fast 17 Jahre im Amt sind?

Das glaube ich nicht, denn das sollte nicht das entscheidende Wahlkriterium sein. Meines Erachtens sind diese Wahlen Personenwahlen. Außerdem bin ich bei weitem nicht der einzige Bürgermeister, der zum vierten Mal in Folge kandidiert. Ich hoffe, dass ich weiterhin meine Erfahrungen und meinen Bekanntheitsgrad in Ämtern, Behörden sowie bei Partnern für meine Heimatstadt einsetzen kann.

Knapp ein Drittel der Mitglieder des CDU-Regionalverbandes war dabei, als über den Kandidaten der Union für die Oberbürgermeisterwahl entschieden wurde. Fünf Anwesende stimmten gegen Sie. Zufrieden?

Das ist Demokratie. Es kommt darauf an, was man daraus macht. Für mich stimmten 75 Prozent. Das ist aus meiner Sicht akzeptabel.

Parteifreunde wie der stellvertretenden Regionalverbandsvorsitzende Andreas Wendler raten Ihnen, die Lösung von Problemen aktiver anzugehen. Eine

berechtigte Forderung?

Im Einzelnen durchaus. Jedoch will ich nicht in Aktionismus verfallen.

Miteinander haben wir schon manche Probleme gelöst und dies soll auch in Zukunft so sein.

Der Vorsitzende des Regionalverbandes, Rüdiger Zwickirsch, unterstützt Sie in Ihrer Kandidatur. Auf der Nominierungsveranstaltung hat er aber angekündigt, Sie auch öffentlich kritisieren zu wollen, wenn es sein muss. Passt Ihnen das?

In einer demokratischen Partei ist dies eine Möglichkeit, Problemlösungen zu diskutieren und erfolgreich zu sein nach dem Motto: „Miteinander für Bischofswerda“. Allerdings ist nicht jede öffentliche Kritik dem Ziel dienlich.

Manche Ihrer Parteifreunde kritisieren, dass einzelne Rathausmitarbeiter zum Teil nicht engagiert genug für Bischofswerda arbeiten und machen Sie dafür verantwortlich. Zu Recht?

Man darf hier nicht pauschalisieren. Aber von einigen meiner Mitarbeiter werde ich künftig mehr Engagement für unsere Stadt Bischofswerda fordern. Andererseits: Es darf nicht vergessen werden, dass die Verwaltung einen permanenten Personalabbau und Umstrukturierungen hinter sich hat. Wir sind dabei, die Zusammenarbeit zu profilieren. Die Aufgabenerfüllung soll noch effektiver werden. Vom geplanten Rathausumbau und der Einrichtung eines Bürgerbüros erhoffe ich mir viel. Zentrale Aufgaben der Verwaltung sollen hier durch besonders geschultes Personal erledigt werden.

Das Gespräch führte Gabriele Naß