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Stadtwald wirft jährlich leichten Gewinn ab

Mit dem Kommunalwald kann die Stadt Bischofswerda in den nächsten zehn Jahren ein leichtes Plus erwirtschaften. Das ist ein Ergebnis der so genannten Forsteinrichtung, die eine Referendarin der Forstwirtschaft in den letzten Wochen durchgeführt hat.

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Von Annett Kschieschan

Mit dem Kommunalwald kann die Stadt Bischofswerda in den nächsten zehn Jahren ein leichtes Plus erwirtschaften. Das ist ein Ergebnis der so genannten Forsteinrichtung, die eine Referendarin der Forstwirtschaft in den letzten Wochen durchgeführt hat. Jetzt stellte sie den Abschlussbericht vor.

Jörg Kother kann zufrieden sein. Der Revierförster des Bischofswerdaer Kommunalwaldes bekam von Susan Kamprad ausnahmslos gute Noten für seine Arbeit. Die Referendarin der Landesanstalt für Forsten in Graupa hat in den vergangenen Wochen und Monaten nahezu jeden Quadratmeter des Bischofswerdaer Stadtwaldes erkundet (die SZ berichtete) und sagt jetzt: „Der Kommunalwald der Stadt ist in einem überdurchschnittlich guten Pflegezustand“. So sei in den vergangenen Jahren verstärkt darauf geachtet worden, den Jungwuchs – also die nachwachsenden Bäume, die für die natürliche Verjüngung des Waldes sorgen – zu pflegen. Als „vorbildlich“ bezeichnet Susan Kamprad außerdem die intensive Werbung für Brennholz aus dem Schiebocker Forst. „Der Wald profitiert davon, schließlich muss das alte Holz weg. Und die Stadt kann durch den Brennholzverkauf etwas Geld verdienen“, erläutert die Referendarin.

Ihr Abschlussbericht zur Forsteinrichtung ist mehrere Seiten lang. Akribisch hat die junge Frau Ist-Zustand und Entwicklungsziel für den Bischofswerdaer Kommunalwald

für die nächsten zehn Jahre erarbeitet. Eine der wichtigsten Aufgaben der Zukunft ist demnach die Umwandlung nicht standort-gerechter Baumbestände in standorttypische Bestände. „Es gibt im Stadtwald mehrere wechselfeuchte Flächen, auf denen reine Nadelbaumbestände stehen, die dort eigentlich nicht hineinpassen. Es ist wichtig, dort in den nächsten Jahren verstärkt Laubbäume anzupflanzen, damit die Nadelbäume nach und nach verdrängt werden“, so Susan Kamprad. Kahlschläge, sollten auch weiterhin so weit wie möglich vermieden werden, vor allem auch mit Blick auf die Erholungsfunktion des Schiebocker Stadtwaldes. Sie empfiehlt zudem vor allem aus Kostengründen, Jungbestände nicht mehr einzuzäunen. Zuvor sei es jedoch notwendig, die vergleichsweise hohe Schadensquote durch Wildverbiss zu reduzieren. „Hier sollte es Gespräche mit den Jagdpächtern geben“, sagt Susan Kamprad. Was die Wirtschaftlichkeit des Kommunalwaldes angeht, hat sie mehrere Varianten errechnet. Je nachdem, wieviel Bischofswerda zum Beispiel für den Wegebau im Wald ausgeben will und in Abhängigkeit von Fördermitteln, könnte die Stadt demnach mit Holzverkauf, Pacht und Fördergeld in den nächsten zehn Jahren ein leichtes Plus erwirtschaften.

Der Abschlussbericht zur Forsteinrichtung wird nun dem Bischofswerdaer Stadtrat vorgelegt.