Mathias Kröhnert, (Foto: SZ/Kamprath), Bauamtsleiter in der Stadtverwaltung Dippoldiswalde, über Bauruinen.
Viele Gebäude in Dipps und Umgebung stehen leer und verfallen langsam. Warum unternimmt die Stadt in diesen Fällen nichts?
Unsere Möglichkeiten sind da eher beschränkt. Solange keine Gefahr für Personen besteht, können wir nicht einschreiten. Es ist uns nur möglich, den Eigentümern Anreize zur Sanierung ihrer Gebäude in Form von Förderungen zu schaffen. Die ehemalige Hafermühle in Dipps steht seit Jahren leer. Wird sich in naher Zukunft etwas an diesem Zustand ändern?
Seit 1990 ist die Dresdner Handelsgesellschaft für Nahrungsmittel und Getränke der Verwalter der Hafermühle. Soweit ich weiß, gibt es da in nächster Zeit keinerlei Veränderungen.
Warum kauft die Stadt solche Gebäude nicht einfach auf?
Der Grundstückspreis und die Abriss- und Nebenkosten wären sehr hoch. Am Ende hätten wir eine Wiese, mit der niemand etwas anfangen könnte. Der Bund der Steuerzahler würde dann sicherlich fragen, ob wir nicht wichtigere Dinge finanzieren müssten.
Ist die Situation beim Roten Hirsch in Dipps mit der der Hafermühle zu vergleichen?
Nein. In diesem Fall will der Besitzer, die Diakonie Dippoldiswalde, das Gebäude nutzen. Allerdings ist der Rote Hirsch sehr massiv und groß gebaut, sodass erhebliche finanzielle Mittel zur Sanierung nötig wären.
Gespräch: M. Hattwig