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Stannewischer Ärger über verwilderten Park

Der Ortsvorsteher fordert Niesky auf, das Kleinod im Ortsteil wieder zu pflegen. Doch der OB hat kein Geld und keine Leute.

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Von Wulf Stibenz

Der in die Jahre gekommene Holzturm im Stannewischer Park muss jetzt auch noch den Ärger um die Feuerwehrdebatte aushalten. Denn für Nieskys Oberbürgermeister Wolfgang Rückert ist klar: „Die Wogen in dem Ort gehen hoch um die Feuerwehr in Stannewisch – da passt ja alles rein.“ Gemeint ist die Kritik der Ortschaftsräte aus Stannewisch an dem Zustand des Parks in ihrem Ort. Der ist in die Jahre gekommen, hier und da müsste eine Holzbohle gewechselt und die Motorsäge an Bäumen angesetzt werden. Doch es passiert diesbezüglich wenig. Zumindest kommt das so in Stannewisch an. „Eigentlich brauchen wir auf das alte Protokoll von unserer Ortsbegehung nur ein neues Datum schreiben“, sagt Hartmut Mirschel, der Ortsvorsteher.

Das bestätigt indirekt Nieskys Oberbürgermeister. Denn auf die Frage von Stadtrat Andreas Konschak, ob die Probleme im Stannewischer Park nicht auch statisch und damit zumindest beim Turm sicherheitsmäßig relevant werden könnten, betont Rückert: „Nach 20 Jahren sieht ein Park nun mal nicht mehr so aus, wie am Anfang.“ Aber würde die Stadtverwaltung jetzt mit Kettensägen und Bauleuten dort alles auf Vordermann bringen, würden sich manche Einwohner über die Sichtachsen gewaltig wundern.

Am Ende liegt ein Missverständnis vor. Die Stannewischer wollen einen schicken Ort. Die Stadtverwaltung muss die knappen Ressourcen nach Dringlichkeit einsetzen. So ist jedenfalls der OB zu verstehen, wenn er von fehlenden zusätzlichen Kräften spricht – die es in den vergangenen Jahren noch über diverse Fördermaßnahmen gegeben hat. Auch mit Geld kann die Stadt nicht ohne Weiteres dienen. Das fehlt nämlich auch – nicht zuletzt, weil der Winterdienst in diesem Jahr so teuer gewesen ist. Vor Ort ist naturgemäß die Beurteilung eine andere: „Für das Wachsmannhaus ist Geld da. Aber das ist eben ein Prestigeobjekt“, sagt Ortschaftsrat Karsten Schanze.

Ein Kompromiss könnte sein, gemeinsam für Stannewisch aktiv zu werden. Für den Ortschaftsrat wäre das kein Problem: Der hat sich schon bereit erklärt, sich gerne ehrenamtlich ums Reparieren, Sägen oder Streichen zu kümmern, wenn das Material bereitgestellt würde. (mit SZ/cam)