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Start frei für Sandy und Sultan

400 Pferde werden zum Pfingstturnier in Horka erwartet. Dabei rechnen sich die Gastgeber durchaus Siegchancen aus.

Von Frank-Uwe Michel
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Sandy Fahrian tritt mit ihrem Hengst Sultan beim Pfingstreitturnier des Reit- und Fahrvereins Wehrkirch Horka an. Auf den Anlagen des Vereins haben die beiden in den vergangenen Wochen intensiv trainiert, um an diesem Wochenende für die Gastgeber erfolgre
Sandy Fahrian tritt mit ihrem Hengst Sultan beim Pfingstreitturnier des Reit- und Fahrvereins Wehrkirch Horka an. Auf den Anlagen des Vereins haben die beiden in den vergangenen Wochen intensiv trainiert, um an diesem Wochenende für die Gastgeber erfolgre © André Schulze

Irgendwie ist ein bisschen Liebe in ihrem Blick. Denn es ist ein besonderes Verhältnis, das Sandy Fahrian und Obajan Sultan miteinander verbindet. Die junge Frau stammt eigentlich aus Eilenburg, zog Ende 2017 des Berufs wegen in den Raum Weißwasser um. Schon in ihrer alten Heimat waren die 23-Jährige und der 16 Jahre alte Araber-Hengst ein unzertrennliches Paar. Seit März 2019 haben sie beim Reit- und Fahrverein Wehrkirch in Horka eine neue sportliche Heimat gefunden. 

Nur ein paar Wochen später startet die Reiterin mit ihrem vierbeinigen Partner beim traditionsreichen Pfingstturnier. „Zwar waren wir 2018 schon einmal dabei. Trotzdem ist das für mich noch immer eine besondere Herausforderung. Es ist das größte Freilandturnier im Freistaat. Hier werden 400 Pferde erwartet. Etwas so Großes ist für uns beide längst noch keine Alltäglichkeit“, hat Sandy zwar ein bisschen Respekt vor der Aufgabe, aber keinesfalls Angst. „Ich war schon immer begeistert von diesem Sport. Als Kind war ist fast jeden Tag im Stall, habe mit Ponys begonnen und als Zehnjährige bei einem Führzügelwettbewerb teilgenommen. Pferde sind einfach mein Leben“, erzählt Sandy Fahrian begeistert. Im August 2015 legte sie sich Sultan zu, der bis dahin nur auf der Koppel gestanden hatte, „aber sehr gelehrig ist und seitdem jede Menge gelernt hat“. Bereits 2016 absolvierte der Hengst seine erste Turniersaison, bestritt mehrere Springen der Kategorien A und L.

Diese Schwierigkeiten soll Sultan auch am Pfingstwochenende meistern. Wobei hier nicht nur die Hindernisse zu überwinden, sondern auch äußere Einflüsse zu verkraften sind: „Die große Kulisse hat viel Ablenkungspotenzial. Da ist es nicht ganz einfach, sich nur auf das Springen zu konzentrieren“, hofft die Reiterin darauf, dass ihr Schützling sein wahres Können zeigen kann. „Wir sind in den vergangenen Jahren als Team zusammengewachsen. Und es gab bisher nichts, wo wir nicht drübergekommen wären. Ich selbst bin natürlich auch noch nicht perfekt. Aber Sultan verzeiht mir meine Fehler. Er weiß, dass wir nur zusammen stark sein können.“ Um noch mehr aus sich herauszuholen, waren die beiden in den vergangenen Wochen mehrmals bei Philipp Schober in Rothenburg zu Gast. „Er hat uns viele Tipps gegeben. Ich hoffe, wir können am Wochenende davon profitieren.“ Ob sie gewinnen werden? „Das weiß ich nicht. Ich habe zwar ein gutes Gefühl. Aber es kann immer etwas passieren. Hauptsache, wir haben Spaß am Wettkampf und können mit unserer Leistung zufrieden sein.“

Sultan kann es offenbar kaum erwarten. Er trippelt unruhig, scharrt mit den Hufen und schaut immer wieder zu seiner Reiterin hinüber. „Er ist lammfromm, sehr gelehrig und absolut lieb“, könnte sich Sandy Fahrian keinen besseren Kameraden vorstellen. Bis zu sechsmal in der Woche bewegen sich die beiden auf dem Horkaer Geläuf. „Er geht gern ins Gelände, muss natürlich auch weiter an seiner Sprungtechnik feilen“, blickt die Weißwasseranerin voraus. Möglicherweise bekommt der Hengst künftig ja noch andere Aufgaben. Erst kürzlich war er mit seiner Besitzerin bei der Körung, dabei wurde er als Zuchthengst anerkannt. In der Bewertung gab es sehr viel Lob: Er sei ein „wahrer Gentleman“ hieß es da. Und: Sein „ehrliches Auge“ sei das Spiegelbild seiner Seele. Vielleicht wird Sultan also künftig für kleine Prinzen und Prinzessinnen sorgen. Sie müsse sehen, wie sich das mit dem Turnierkalender vereinbaren lasse, erklärt Sandy Fahrian. Aufs Reiten verzichten braucht sie in der Zwischenzeit allerdings nicht, denn mit Captain Abby‘s Calidora steht ein weiterer Hoffnungsträger auf der Koppel. Dort erholt sich der Fünfjährige derzeit von einer Verletzung, soll erst ab September wieder ins Training einsteigen.

7.-10. Juni, Pfingstreitturnier, Festwiese am Weidmannsheim bei Niesky; 8., 9. Juni, 7 bis 19 Uhr, Springen, Dressur und Fahren bis Klasse S*; 10. Juni, 9 bis 17 Uhr, Springen & Dressur bis Klasse S**, 15 Uhr, Großer Preis.

Rahmenprogramm: 7. Juni, ab 20 Uhr, Marcapasos, Halbsteiv und Funkengarde des NKC; 8. Juni, 20 Uhr, Stereoact, Lectrixx und Tanzcrew Görlitz; 9. Juni, 20 Uhr, Mario Dalibor, Brothersmind und Dance Attack.

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