Von Reinhard Kärbsch
Mut machen, für Optimismus und positive Einstellung sorgen – das war gestern in Königsbrück angesagt. Der Grund: Andrea Kunath, Leiterin des Arbeits- und Sozialzentrums (ASZ) Kamenz, eröffnete eine neue Außenstelle ihrer Behörde. Die sechs Mitarbeiter, von Astrid Hirschberg geführt, kümmern sich ab sofort um die Menschen zwischen Ottendorf-Okrilla und Pulsnitztal, der Pfefferkuchenstadt und Schwepnitz, die das so genannte Arbeitslosengeld II bekommen. Und vielleicht später wieder einen Arbeitsplatz. Das soll nicht irgendwo sein, sondern auf dem ersten Markt für Arbeit, betonte Andrea Kunath das unverrückbare Ziel allen Tuns. Allerdings werde es keine „vorschnellen Ergebnisse geben“. Eine erste Aufgabe sei jetzt das Erfassen der genauen „Fallzahlen“. Die prognostizierten und von den Agenturen sowie Sozialämtern übergebenen Angaben seien wohl zu ungenau, machte Kunath auf bisherige Erfahrungen ihrer Behörde aufmerksam. Vermutlich werde es für den Bereich Königsbrück auch eine Korrektur der Zahlen nach oben geben.
1 000 Bedarfsgemeinschaften
Das sei grundsätzlich der Umstellung vom bisherigen Versorgungs- auf das Bedürftigkeitsprinzip durch Hartz IV geschuldet, weil jetzt neue Personengruppen erfasst würden. Das führe zu realeren Zahlen. Genaues weiß man also noch nicht. Gegenwärtig geht man von 1 000 Bedarfsgemeinschaften für Königsbrück aus. Die Analyse der konkreten Fakten, die bei jeden einzelnen Menschen zur Langzeitarbeitslosigkeit geführt haben, wie die ehrliche Benennung der Chancen für einen neuen Job seien weitere vorrangige Aufgaben für die Königsbrücker Mitarbeiter. Kunath sprach in diesem Zusammenhang von einzelnen Arbeitsplätzen und „kleinen Brötchen“, die gebacken werden könnten. Und man hoffe auf den Dresden-Effekt. Nach wie vor entwickelt sich die Landeshauptstadt besser als das Umland. Bisher habe die Politik, so die ASZ-Leiterin, zu sehr den Spruch „Das wird schon wieder werden“ strapaziert. Jetzt soll konkret gehandelt werden. Die Politik in Gestalt des Königsbrücker Bürgermeisters Jürgen Loeschke und seines Stellvertreters Bernd Schütze klopften aber keine Sprüche, sondern schenkten eine Grünpflanze mit durchaus frühlingsverheißendem Schmetterling und wünschten viel Erfolg.
Ansonsten hatte sich die Stadtverwaltung durch Christine Barisch schnell um die Renovierung der Räume gekümmert – in nur reichlich zwei Monaten. Der ursprüngliche Plan, in Ottendorf-Okrilla nach Lauta und Radeberg eine dritte Außenstelle des ASZ zu installieren, war dort an einer geeigneten Immobilie gescheitert.