Die Umsetzung des Coswiger Stadtumbaukonzepts kann beginnen. Ein entsprechender Beschluss des Stadtrats war dazu bereits im Oktober 2007 gefasst worden. Und jetzt geht’s richtig los.
„Der Zuwendungsbescheid über Fördermittel ist vor wenigen Tagen eingetroffen“, sagt Wolfgang Weimann, der Fachbereichsleiter Bauwesen in der Stadtverwaltung. „Zunächst werden zwei Eingänge in der Radebeuler und Kötzschenbrodaer Straße abgebrochen.“ Akteur wird hier die städtische Wohnbau- und Verwaltungs-GmbH (WBV) sein. WBV-Prokuristin Pia Engel kündigt den Beginn der Arbeiten für den kommenden Juni an.
Leerstand bei 11,5 Prozent
Bereits seit dem Herbst vergangenen Jahres laufen die Bauarbeiten an den Plattenbauten am Mittelfeld. Die Wohnungsgenossenschaft Coswig (WGC) saniert hier einen ganzen Wohnblock. „Bis November dieses Jahres wollen wir fertig sein“, sagt WGC-Vorstand Ute Reichelt. Am Mittelfeld entstehen 75Wohnungen, von der Ein- bis zur Fünfraumwohnung, sowie vier Penthouse-Appartements. „Die Wohnungen erhalten einen völlig neuen Zuschnitt“, sagt Reichelt. „In die Häuser werden auch Aufzüge eingebaut.“
Äußerliches Zeichen der Gebäudeaufwertung sind die beiden Rundbauten, die an West- und Ostflügel errichtet werden. Hier sollen behindertengerechte Wohnungen, Physiotherapie sowie Ladengeschäfte integriert werden. Bis auf wenige Ausnahmen seien alle Wohnungen bereits vermietet, sagt Reichelt.
Hintergrund der Baumaßnahmen sind die steigenden Leerstände. Zuletzt waren am Mittelfeld nur noch 43 von 60 Wohnungen bewohnt. Der demografische Wandel macht auch um Coswig keinen Bogen. „Obwohl“, schränkt Wolfgang Weimann ein, „wir sind davon weniger betroffen als andere Kommunen.“ Nach seinen Angaben stehen etwa 11,5 Prozent der Coswiger Wohnungen leer, allerdings mit steigender Tendenz.
Weniger Fördermittel
Es sei ein bewährtes Mittel, als Gegensteuerung Wohnungen vom Markt zu nehmen. „Aber wir werden keine kompletten Blöcke abreißen“, so Weimann weiter. „Wir setzen auf behutsamen Umbau im Bestand.“ Unzufrieden ist Weimann hingegen mit der Höhe der Fördermittel. Für 2009 stehen 300000 zur Verfügung. „Wir hatten mehr beantragt, müssen nun damit auskommen. Da wird die Grüngestaltung nicht sehr üppig ausfallen.“ Hoffnungen setzt Weimann auf das kommende Jahr. Da werden die Fördermittel neu ausgehandelt.
Wolf Dieter Liebschner