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Stauchaer Speicher wird erneuert

An dem Rückhaltebecken in Staucha wird jetzt die Hochwasserentlastungsanlage erneuert. Dazu gehören der Dammdurchlass, das Entlastungsgerinne und das Tosbecken (siehe Info-Kasten). Laut Britta Andreas,...

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An dem Rückhaltebecken in Staucha wird jetzt die Hochwasserentlastungsanlage erneuert. Dazu gehören der Dammdurchlass, das Entlastungsgerinne und das Tosbecken (siehe Info-Kasten). Laut Britta Andreas, Sprecherin der Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen, seien diese Arbeiten aufgrund des schlechten baulichen Zustandes dieser Anlageteile notwendig geworden.

„Außerdem sollen diese Betriebseinrichtungen an größere Abflüsse angepasst werden“, teilt Britta Andreas auf SZ-Nachfrage mit.

Voraussichtlich Anfang November sollen die Bauarbeiten am Speicher Staucha abgeschlossen sein. Die Kosten belaufen sich nach jetzigem Stand auf etwa 260000 Euro, so die Behördensprecherin.

Das alte Entlastungsgerinne und der Dammdurchlass wurden bereits abgerissen und der Durchlass mit Betonfertigteilen neu gebaut. Auch das Tosbecken und der erste Gerinneabschnitt sind inzwischen fertiggestellt. In den nächsten Wochen folgen die Erd-, Schal-, Bewehrungs- und Betonierarbeiten am Gerinne.

Anlage wurde 1987 gebaut

Der Stauchitzer Bauamtsleiter Dirk Zschoke weiß um den Arbeitsaufwand und die Verantwortung, die mit der Unterhaltung des Speichers verbunden sind. Bis 2004 war das Aufgabe der Gemeinde. „Wenn da etwas schief geht, steht ganz Staucha unter Wasser“, sagt er. Knapp 120000 Kubikmeter Wasser sind in dem Becken gestaut.

Der Speicher wurde zwischen 1987 und 1988 zum Hochwasserschutz angelegt, nachdem es in den Jahren zuvor im Raum Ibanitz/Prositz mehrfach zu erheblichen Unwetterschäden kam. Diese wurden durch sommerliche Starkniederschläge verursacht. Die Hochwässer traten aller fünf bis zehn Jahre auf. In den Jahren 1979 und 1984 waren die tiefer gelegenen Orte besonders stark betroffen. Vom Hochwasser wurden Verkehrsflächen, Trinkwasserfassungen und landwirtschaftliche Nutzflächen beeinträchtigt.

Daraufhin wurde 1984 das Einzugsgebiet Stauchaer Wasser zum unwettergefährdeten Gebiet erklärt und schließlich der Speicher Staucha gebaut.

Für die Bewirtschaftung ist die Kommune zuständig, da es sich um ein Gewässer II.Ordnung handelt. „Nimmt man alle Gewässer in der Gemeinde zusammen, sind es etwa 25 Kilometer, die wir zu betreuen haben“, so der Bauamtsleiter. Zu den Aufgaben gehören unter anderem das Freischneiden sowie das Freilegen der Gewässer von Sedimentseinlagerungen. Die Gewässer I.Ordnung sowie die Unterhaltung sächsischer Stauanlagen liegen hingegen in dem Verantwortungsbereich des Freistaates.

„Nach dem Hochwasser 2002 haben wir außerdem die Bewirtschaftung solcher Anlagen übernommen, die eine überregionale Bedeutung für den Hochwasserschutz haben. Dazu zählt auch der Speicher Staucha“, so die Sprecherin der Landestalsperrenverwaltung. Dieser wird im sogenannten Teildauerstau, das heißt nur zum Teil mit Wassers gefüllt, betrieben. Der Rest des Speichers dient als Hochwasserschutzraum. Alexandra Hoppstock