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Staufalle Autobahn

A4, A13, A17: Pünktlich zum Ferienbeginn ist Dresden von Baustellen umzingelt.

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© Thorsten Eckert

Von Tobias Wolf

Stoßstange an Stoßstange: Das ist das Bild, das sich wohl den meisten Sachsen auf den Autobahnen bieten wird, wenn sie dieser Tage in den Urlaub fahren. A4, A13, A17: Pünktlich zum Ferienbeginn wird an sämtlichen Strecken rund um Dresden gebaut. Kilometerlange Staus und teils stundenlange Verzögerungen sind schon jetzt an der Tagesordnung. Mit dem Reiseverkehr dürfte sich die Situation auf den Autobahnen in Richtung Landesgrenze West und Nord noch verschärfen. Nun kommt eine weitere Baustelle hinzu. Die SZ gibt einen Überblick, wo es hakt.

Neues Nadelöhr: Autobahndreieck wird ab Montag zur Großbaustelle

Der Streckenabschnitt zwischen Rasthof Dresdner Tor und Dreieck Dresden-West gehört zu den am stärksten befahrenen Autobahnabschnitten in Sachsen. Rund 100 000 Fahrzeuge passieren täglich diese Stelle. Das hohe Verkehrsaufkommen hat die Haltbarkeit der Betonfahrbahn drastisch verkürzt. War sie einst für 30 Jahre ausgelegt, ist die Verschleißgrenze nun schon nach gut der Hälfte erreicht. Mitten im Ferienstart wird er nun zur Großbaustelle. In Fahrtrichtung Dresden/Görlitz soll die Fahrbahndecke komplett erneuert werden. Dies teilt das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) mit. Auch Deckschichten auf insgesamt vier Brücken werden ausgetauscht. Rund 2,4 Millionen Euro kostet das. Der Verkehr soll während der Bauarbeiten auf drei Spuren in jede Richtung fließen. Aber das Autobahndreieck macht die Verkehrsführung kompliziert, denn die Zu- und Abfahrten zur A 17 müssen integriert werden. Innerhalb der Baustelle verbleibt ein Streifen, die anderen beiden werden auf die Gegenfahrbahn verlegt. Auf der Einzelspur gilt dann Tempo 60, auf den anderen Streifen Tempo 80. Bis Oktober soll der Streckenabschnitt fertiggestellt werden. Um den Termin zu halten, wird rund um die Uhr gearbeitet, so Lasuv-Sprecherin Isabel Siebert.

Pfusch: Zwischen Ottendorf-Okrilla und Dresden muss der Asphalt wieder raus

Eigentlich sollte auf der A4 zwischen Ottendorf-Okrilla und dem Dreieck Dresden-Nord ab Sonntag alles wieder normal rollen. Doch auch hier müssen sich Pendler und Urlaubsreisende länger gedulden. Lasuv-Sprecherin Siebert zufolge gebe es Qualitätsprobleme beim verwendeten Baumaterial. Teilweise müsse die frisch aufgetragene Asphaltschicht erneuert werden. Frühestens Anfang August rollt der Verkehr dort wieder ohne Einschränkungen. Etwa gleichzeitig soll der Abschnitt zwischen Pulsnitz und Ohorn wieder frei sein.

Das Stauchaos: Spurverengung auf der A13-Baustelle sorgt für Wartezeiten

Es ist die einzige Autobahn Sachsens, deren Unterbau noch im Dritten Reich errichtet wurde. Seit Mitte März wird der letzte Abschnitt der A13 zwischen Radeburg und dem Dreieck Dresden-Nord ausgebaut. Seither ist der Frust bei Autofahrern groß. Vor allem zu Spitzenzeiten und an Wochenenden geht es nur im Schritttempo voran. Verzögerungen von mehr als einer Stunde sind keine Seltenheit. In Richtung Dresden sind es zwei Faktoren, die den Verkehrsfluss bremsen. Die Anschlussstelle Marsdorf ist gesperrt, ein Ausweichen über Landstraßen unmöglich. Gravierender wirkt sich die Verengung am Dreieck Dresden-Nord unmittelbar in der Zufahrt zur A4 aus. Dort werden zwei aus Richtung Berlin kommende Spuren auf einen Fahrstreifen zusammengeführt, obwohl Platz genug für beide wäre. Nach SZ-Informationen wäre dies aus Sicht der Bauleute nicht nötig. Aber Verkehrsbehörde und Autobahnpolizei haben die Spurverengung empfohlen, weil der Abschnitt als akute Unfallquelle gilt. Die Stelle sei unübersichtlich, so Lasuv-Sprecherin Siebert. Zudem kommen Autofahrer aus Richtung Görlitz und Berlin mit unterschiedlichem Tempo am Dreieck an und wechseln in diesem Bereich oft die Spur, um sich beispielsweise in Richtung Ausfahrt Flughafen oder Chemnitz einzusortieren. Spätestens mit dem Ende der A4-Baustelle am Monatsende zwischen Ottendorf-Okrilla und dem Dreieck sollen wieder zwei Spuren an der Einmündung der A13 zur Verfügung stehen. Bis Ende 2016 soll die Strecke für rund 48 Millionen Euro fertiggestellt sein.

Autobahn Dresden–Prag: Tunnel

auf der A17 werden überprüft

Schon in dieser Woche kommt es auf der Autobahn 17 zwischen den Anschlussstellen Gorbitz und Südvorstadt zu Verkehrsbehinderungen. Zwischen 19 Uhr abends und fünf Uhr morgens steht in den Röhren nur eine Fahrspur zur Verfügung. Die gesamte Tunnelanlage wird gewartet. In der Nacht zu Sonntag wird dort von 20 bis acht Uhr voll gesperrt. Noch im Sommer soll außerdem die Zschonergrundbrücke erneuert werden. Zwischen Südvorstadt und Prohlis wird noch eine abgerutschte Böschung repariert.