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Steinbruchsoll wachsen

Ebersbach. Vorstellungen der Firma ProStein, den Abbau von Lamprophyr und Granodiorit zu erweitern sorgtenfür heftige Debatten.

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Von Cornelia Mai

Ein wenig Steinbruchromantik kam schon auf beim Durchblättern des Kalenders. Jeder Stadtrat von Ebersbach fand die teils historischen, teils aktuellen Abbildungen zur Stadtratssitzung auf seinem Platz vor. Doch bei Steinbruchnostalgie wollte sich die Firma ProStein an diesem Abend nicht aufhalten. Geschäftsführer und Prokurist informierten die Stadträte vielmehr über den Abbau und ihre Erweiterungsabsichten. Denn das in Ebersbach geborgene Gestein sei hochwertig und könne noch über das bisherige Bergbaurecht hinaus gute Erträge erbringen. Zudem könnten so allein im Teilbetrieb Ebersbach zehn Arbeitsplätze auf neun weitere Jahre hinaus gesichert werden.

Skepsis im Stadtrat

Diesem Argument wollten sich die Stadträte nicht entziehen. Dennoch, ein Ausbau des Bruchs brächte weitere Einschnitte für die Landschaft mit sich. Laut Schilderung des Prokuristen von ProStein müssten für eine Erweiterung des Bruchs nämlich rund 500000Kubikmeter Erdraum ausgehoben und auf einer Halde abgelegt werden. Schon jetzt, so kritisierte Stadtrat Dr. Hans-Peter Ebert (FDP), seien ganze Waldstücke durch den Steinbruch verschwunden. Zur Umweltverträglichkeit und zum Naturschutz, so Geschäftsführer und Prokurist, gäbe es ganz klare Vorgaben durch das Oberbergbauamt. Jede Abholzung ziehe zwingend Ersatzpflanzungen nach sich. Finanziell untersetzt, so Prokurist Zöllner, sei das Ganze durch eine beim Bergbauamt hinterlegte Rekultivierungssumme, die von keinem Insolvenzverwalter angreifbar wäre. Für Ebersbach sind das derzeit 180000Euro.

Bei den Ebersbacher Räten blieb trotzdem viel Skepsis in Sachen Erweiterung des Steinbruches. Der Stadtrat forderte weitere Zahlen- und Faktenmaterial in schriftlicher Form. Danach sollen Verwaltungs- und Technischer Ausschuss das Für und Wider prüfen und der Rat dann im Januar entscheiden, ob er den Plänen zustimmt.