Von Jost Schmidtchen
Mit einem festlichen Chorkonzert zum ersten Advent wurden die Besucher in der Kirche am Freitagabend auf den 32. Schwepnitzer Weihnachtsmarkt eingestimmt. Von der ausgewogenen Musikauswahl zeigten sie sich sehr angetan, wozu auch das Kontrastprogramm der Schüler der Freien Schule beitrug, die erstmals dabei waren. Für ihre Mühe erhielten sie zum Dank einen Teil der Kollekte. Gut besucht waren am Freitag zu vorgerückter Stunde auch die Bierproben in den Gaststätten, der Besenschänke und im Zelt des Jugendclubs. Überall herrschte fröhliche Stimmung.
Regen hörte pünktlich auf
Am Sonnabend trieb der Regen den Organisatoren erst einmal die Sorgenfalten ins Gesicht, doch Petrus besann sich zur rechten Zeit: Punkt 13 Uhr zur Markteröffnung machte er die Schleusen dicht. Schnell stellten sich auch viele Besucher von nah und fern ein. Auch am Sonntag war das Gedränge groß.
Die Eröffnung des Weihnachtsmarktes war nach einer neuen Idee gestaltet. Hatte doch Bäckergeselle Fridolin das Stollenmädchen Manja beim Backen im Stich gelassen, aber mit einem fröhlichen Lied kamen die Zwerge daher und halfen ihr. Alles war gerettet und in der Ferne bereits die Original Schwepnitzer Weihnachtsmannkapelle zu hören. Sie begleitete den Riesenstollen durch den Ort.
Manja Richter war eines von fünf Stollenmädchen. Als Repräsentantinnen des Weihnachtsmarktes wurden Nicole Günther und Melanie Hofmann von Landrätin Petra Kockert und Bürgermeister Heiko Driesnack gekürt. Doreen Motikat verteilte mit dem Weihnachtsmann die Geschenke an die Kinder, und Lysann Viebig verkaufte kleine Stollen, gebacken nach dem Originalrezept des Riesenstollens, der wie immer aus der Bäckerei von Dieter Franz kam.
Gegenüber der Bühne konnten die Besucher verschiedenen Gewerken zuschauen. Erstmals mit dabei waren die Schwepnitzer Strickfrauen um Helene Pofand und die Sternchenbastler Antje Handrischeck und Simone Milke aus Weißbach mit Sternen in allen Größen und Farben. Die Kirchgemeinde Schwepnitz bot neben Olivenholzschnitzereien aus Bethlehem auch christliche Literatur und einen selbst gestalteten Kalender mit Fotomotiven aus den Dörfern der Kirchgemeinde unter dem Titel „Wo Gott wohnt“ an. „Die Einnahmen verwenden wir für die Erneuerung unseres Kirchendaches im Jahr 2008“, sagte Dina Kohlsche. Die Schwepnitzer Imker und die Gottschdorfer Spinnfrauen rundeten die Gewerkepräsentation ab.
Großes Interesse fand die Fotoausstellung „In Schwepnitz umgesehen“. Zwölf Hobbyfotografen des ortsansässigen Vereins „Natur und Heimat Westlausitz“ zeigten auf 170 Bildern herrliche Naturfotografien aus allen vier Jahreszeiten: mit Rhododendron, Heideblüte und Sonnenuntergängen, aber auch Bilder von Industrie, Handwerk und Dienstleistungen, von der Teichwirtschaft und von der Schwepnitzer Geselligkeit.
Schauen, staunen, kaufen
Weitere Anlaufpunkte für die Besucher, unter ihnen auch der sächsische Finanzminister Stanislaw Tillich, waren der Werksverkauf der Walther-Glas GmbH, die Modellbahnausstellung, die Bühnenprogramme und die Vorstellung der Freien Schule Schwepnitz. Martina Böhme zeigte einen Ausschnitt ihres künstlerischen Malschaffens, und die Kinder konnten sich traditionell mit dem Weihnachtsmann fotografieren lassen.
Zahlreiche Händler luden zum Kaufen von vorwiegend weihnachtlichen Waren ein. Der Duft von Lebkuchen, Glühwein und gebratenen Würsten machte verführerischen Appetit. Es war wieder ein schöner Weihnachtsmarkt in Schwepnitz, der allen gefiel.