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Stiften für die Zukunft

In den Räumen der Kultur- und Weinscheune „Weinbauer etc...“ in Altkötzschenbroda trafen sich am Sonnabend die Mitglieder der 2001 ins Leben gerufenen Bürgerstiftung Radebeul zu ihrer 1. Stifterversammlung. Dabei zogen sie Bilanz und sprachen über neue Vorhaben.

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Von Sven Görner

Am Anfang war eine 1000 Euro teure Bank am Jacobstein. Auf diese setzten sich Mitte 2001 Bert Wendsche und Stephan Cramer. Sie besiegelt damit die Schaffung einer Bürgerstiftung für Radebeul. Die Bank selbst kann daher durchaus als erstes gutes Werk der Bürgerstiftung Radebeul gewertet werden, auch wenn diese erst im November 2001 von zehn Gründungsstiftern offiziell aus der Taufe gehoben wurde. Bis zu jenem Bank-Treffen hatte es in der Lößnitzstadt noch zwei parallele Bestrebungen zur Gründung einer Stiftung mit bürgerschaftlichem Engagement gegeben.

Am Sonnabendabend konnte Susanne Ellerhold, die Vorsitzende des Stiftungsvorstandes, eine erste positive Bilanz ziehen. Die Zahl der Stiftungsmitglieder hat sich inzwischen auf 16 erhöht. Das Stiftungskapital erreicht zwar noch nicht die anvisierten 25 000 Euro, ist aber auf 18 000 Euro angewachsen. Das Projekt zur Ausgestaltung des Muschelpavillons oberhalb der Spitzhaustreppen soll dieses Jahr Gestalt annehmen. Im Vorjahr hatten Radebeuler Schüler Entwürfe erarbeitet und die Lößnitzstädter konnten ihre Favoriten küren. „Im April soll es nun einen Workshop geben, um eine tragfähige Lösung zu erarbeiten, die dann dem Denkmalamt vorgelegt werden kann“, erzählt Thomas Scharrer. Die Schüler, die die beiden Siegerentwürfe gestalteten, sollen dabei von Radebeuler Künstlern unterstützt werden. „Wir hoffen, dass Schüler und Künstler die Ausgestaltung dann im Sommer gemeinsam realisieren können“, so Scharrer.

Auch noch dieses Jahr soll es mit Unterstützung der Bürgerstiftung eine Skaterbahn neben dem Krokofit geben. Die Bahn sei schon da, verrät Scharrer. Allerdings noch bei einem Unternehmer, der sie Radebeul zur Verfügung stellen will. Um das Grundstück und auch die Wartung würde sich dann die Stadt kümmern.

Ein weiteres ehrgeiziges Projekt der Bürgerstiftung heißt „Chronos und Klagendes Weib“. Es ist das älteste und bildhauerisch wertvollste Einzeldenkmal Radebeuls, so Thomas Gerlach, und steht derzeit an einem wenig geeigneten Ort auf dem Gelände der Hoflößnitz. Die Bürgerstiftung will die vermutlich aus dem 17. Jahrhundert stammende und stark in Mitleidenschaft gezogenen Skulpturengruppe behutsam restaurieren und konservieren lassen. Danach soll sie an ihren angestammten Platz neben der Friedenskirche zurückkehren und durch eine Vitrine geschützt werden. Die letzte Kostenschätzung geht von etwa 30 000 Euro aus.

„Wir wollen möglichst viele Radebeuler aktivieren, etwas für ihre Stadt zu tun,“ sagt Jens Baumann, „entsprechend breit gefächert sollen daher unsere Projekte sein“.

Kontakt: Susanne Ellerhold, 0351/8 39 83 60, 0351/8 39 83 76.