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Wer sind Stolpens wahre Helden?

Die Stadt konnte mit ihrem Wettbewerbsbeitrag punkten. Das bringt Geld. Aber das Pilotprojekt soll noch viel mehr bringen.

Von Anja Weber
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Die Burg Stolpen - das Wahrzeichen der Stadt. Die Menschen zeichnet aber noch mehr aus.
Die Burg Stolpen - das Wahrzeichen der Stadt. Die Menschen zeichnet aber noch mehr aus. © Daniel Schäfer

Hoch über Stolpen thront die Burg. Deren Silhouette prägt die Stadt und deren Geschichte. Doch da ist noch mehr: gepflegte Häuser, intakte Straßen, Schulen, Kindergärten und kleine Betriebe. Es gibt aber auch Dinge, die nicht so gut sind. Konkurrenzdenken, Neid, Intoleranz, Beschimpfungen - auch das ist Stolpen. Mit einem Pilotprojekt soll nun versucht werden, die Einwohner wieder näher zusammen zu bringen. So wie bei den Vorbereitungen der Jubiläumsfeierlichkeiten Stolpen800.

Das Gemeinschaftsgefühl soll nachwirken. Und wie das möglich werden kann, daran haben Heike Gestring vom Gogelmosch-Verein und Tourismuschefin Annett Immel maßgeblichen Anteil. Aus ihren Köpfen stammt die Idee, die sie dann in den PC getippt und an deren Umsetzung sie getüftelt haben. 

Ende letzten Jahres hat sich die Stadt damit für den sächsischen Wettbewerb "Ideen für den ländlichen Raum" beworben. Dass sie dafür nun den Wettbewerbspreis in Höhe von 250.000 Euro nach Stolpen holen, freut die beiden. Das Projekt steht unter dem großen Ziel: "Das Stolpener Land - eine starke Gemeinschaft, die Potentialentfaltung ermöglicht." 

Ein Spiel zur "Silberhochzeit"

Das ganze ist als Spiel aufgebaut, in dem es im übertragenen Sinne um sechs Helden geht. Das sind die sechs Stolpener Ortsteile. Seit 25 Jahren sind Stolpen, Langenwolmsdorf, Helmsdorf, Rennersdorf-Neudörfel, Lauterbach und Heeselicht in der Stadt Stolpen vereint. Die "Silberhochzeit" soll nun praktisch eine Zäsur sein. Zum einen, um etwas zurückzublicken. Zum anderen aber vor allem, um den Blick nach vorn zu richten, um dem zu begegnen, was den Einwohnern im Stolpener Land wichtig ist, was ihnen fehlt und was sie gemeinsam entwickeln können. Darauf liegt das Hauptaugenmerk.

Die sechs Ortsteile sollen zueinander finden und über sich hinauswachsen. In dem Projekt geht es letztlich um das Miteinander der Menschen, die dort leben. Es geht um die Qualität der Beziehung. Und warum das Ganze? Weil das Frieden stiftet. 

Verpackt wird alles in ein Spiel, welches praktisch die Initialzündung für verschiedene Projekte bilden soll, die Stolpen angehen will. Und das Besondere daran ist, es gibt zwar die Ideen, aber an deren Umsetzung müssen die Stolpener alle selbst mitarbeiten beziehungsweise auch anschieben, sonst wird es nichts. 

Und das werden die verschiedenen Projekte sein, die Stolpen mithilfe des Wettbewerbs umsetzen möchte. In erster Linie geht es darum, dass die Investitionen keine Eintagsfliege sein sollen. Sie sollen zum einen nachhaltig sein und zum anderen die Menschen dazu bewegen, auch selbst mit Hand anzulegen, selbst mit zu gestalten. 

Die Umsetzung selbst wird nicht von heute auf morgen stattfinden. Der Blick geht 25 Jahre weiter, um dann zur goldenen Hochzeit stolz auf das gemeinsam Geschaffene blicken zu können.

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