Von Ute Himmer
„Mit den 98 Mädchen und Jungen sind wir jetzt an der Kapazitätsgrenze angelangt. Wir mussten schon aus einem Raum zwei machen, um die Gruppen unterzubringen“, bestätigt Sabine Steglich, die „Knirpsenland“-Leiterin. Sie wünscht sich nichts sehnlicher als eine Lösung für die Einrichtung. „Wir können die Muttis doch nicht immer abweisen, wenn sie ihre Sprösslinge anmelden wollen“, sagt die Kindergarten-Chefin.
Nachfrage nach Plätzen wächst ständig
Hat eine Kommune viele kleine Mädchen und Jungen unter ihren Einwohnern, ist das eigentlich ein Grund zur Freude. Auch Stolpens Bürgermeister Uwe Steglich (FDP) sieht das nicht anders. Jedoch macht ihm gerade deshalb der Stolpener Kindergarten „Knirpsenland“ Sorgen. Da dieser aus allen Nähten platzt, muss gehandelt werden. Da ist sich die Kommune mit der Volkssolidarität als Träger einig, sagt auch Bereichsleiterin Katrin Große. Zumal die Nachfrage nach Plätzen ständig gewachsen ist. „Und der Trend hält an“, so Große.
Dass es im „Knirpsenland“ immer enger zugeht, ist schon seit 1999 bekannt. Seitdem wird mehr oder minder an einer Lösung geknobelt, sagt der Ratschef. Nun kann das Problem nicht mehr auf die lange Bank geschoben werden. Die Kommune hat sich für einen Neubau neben dem alten entschieden. Nach den gegenwärtigen Vorstellungen sollen in das neue Gebäude Kindergarten und Krippe untergebracht werden. Der Hort erhält in der jetzigen Einrichtung sein Domizil. Dafür sind die Vorschläge von zwei Planungsbüros in die engere Wahl gezogen worden.
Der Knackpunkt an dem Vorhaben sind aber die Kosten. Für den Neubau müssen die Stolpener ganz tief in die Tasche langen und ihre Rücklagen angreifen. „Fördermittel gibt es für das Vorhaben keine“, sagt Steglich. So will das Projekt gut überlegt sein.
680 000 Euro haben die Stolpener für den Kindergartenneubau reserviert. Doch diese Summe reicht nach den vorhandenen Plänen nicht. „Lieber bei einer anderen Position streichen, aber für die Kinder etwas Ordentliches machen“, spricht Stadtrat Detlef Wächtler (Liste CDU) vielen aus dem Herzen. Und sein Kollege Uwe-Jens Neubert (FDP) ergänzt: „Die Lösung muss aber finanzierbar und zukunftsträchtig sein.“ Deshalb ist in der Burgstadt das große Rechnen angesagt. Wo können noch einige Euros locker gemacht werden?