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Straßenbau verunsichert Kunden

Unternehmern bricht der Umsatz weg. Das bringt manche in Schwierigkeiten. Jetzt ist Entspannung in Sicht.

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Von Romy Kühr

Doreen Klose hat große Sorgen. Seit 2002 führt sie ihr „Futterhäusel“ an der Spreedorfer Straße in Ebersbach – einen Laden für Tierfutter. So schlecht wie jetzt lief das Geschäft noch nie. Denn ihre Kunden bleiben aus. Das liegt daran, dass die Spreedorfer Straße seit drei Monaten schon für die Durchfahrt von Neugersdorf nach Ebersbach gesperrt ist. Nur die Linienbusse dürfen durch. Schon im letzten Jahr hatten die Arbeiten begonnen, Kanäle wurden ausgetauscht, die Straße auf einer Fahrbahnseite erneuert. Jetzt ist die andere Hälfte dran.

Zwar befindet sich die Baustelle nicht vor Frau Kloses Laden, sondern etwa einen halben Kilometer entfernt in Richtung Neugersdorf. Trotzdem ist die Straßenbaustelle für sie ein Problem. Von Ebersbacher Seite aus kann man zwar bis an den Futter-Laden heranfahren. „Trotzdem trauen sich die Leute nicht, zu uns zu kommen“, schildert die Ladeninhaberin. Ihre Kunden seien überwiegend ältere Leute. Sie seien schnell verunsichert, wenn es heißt: Die Straße ist dicht. Doreen Klose verkauft Tierfutter in großen Säcken: Hunde-, Hühner-, Kaninchenfutter, mindestens 25 Kilogramm wiegt so ein Gebinde. „Das kann niemand weit schleppen“, sagt sie. Ihre Kunden müssen sichergehen, dass sie mit dem Auto bis vor den Laden fahren können. Entspannung ist für Frau Klose, andere Ladeninhaber an der Spreedorfer Straße und auch Autofahrer in Sicht: Der aktuelle Abschnitt wird wahrscheinlich noch in dieser Woche fertiggestellt, derzeit wird asphaltiert.

Spreedorfer Straße: Bau geht weiter, wann ist noch offen

Noch in diesem Jahr soll der nächste Abschnitt von der ehemaligen Spreedorfer Schule bis zu „Doreen’s Futterhäusel“ dran sein. Allerdings soll es dann keine Vollsperrung mehr geben, berichtet der zuständige Planer. Das ist zumindest der aktuellste Stand. Denn immer wieder gibt es Änderungen. So meldete das Bauamt des Landkreises ursprünglich, es solle Ende August losgehen. Ob das klappt, ist nun wieder unklar. Fest steht: der nächste Abschnitt ist reichlich 400 Meter lang. Der städtische Abwasserbetrieb baut neue Kanäle, der Wasserversorger Sowag erneuert die Trinkwasserleitung. Der Landkreis ist anschließend für den Straßenbau zuständig. Insgesamt sind Baukosten in Höhe von 600 000 Euro veranschlagt. Weitere Arbeiten an der Spreedorfer für die Folgejahre sind vorgesehen, berichtet Dieter Peschel vom Bauamt des Kreises. Jedoch wolle man sich da mit den Bauarbeiten an der B 96 abstimmen, damit nicht wieder mehrere Baustellen parallel laufen und die Geduld der Autofahrer strapazieren. Derzeit wird an den beiden Ortsverbindungsstraßen gleichzeitig gebaut – und das an mehreren Stellen.

B 96: Stützmauerbau bis Jahresende

mit Ampelregelung

Nur eine Fahrspur steht nach wie vor an der Bundesstraße in Ebersbach zwischen dem Kretscham und der Gaststätte „Brauerei“ zur Verfügung. Eine Ampel regelt den Verkehr. Zu Stoßzeiten, wie im Berufsverkehr bilden sich mitunter lange Autoschlangen an der Ampel. Laster im Fernverkehr werden weiträumig umgeleitet über die B 178 und die S 148, die von Löbau nach Neugersdorf führt. Auf einer Länge von reichlich 200 Metern werden auf dem B 96-Abschnitt in Ebersbach Leitungen verlegt, die Straße ausgebaut, ein Geh- und Radweg angelegt. Zusätzlich zum Straßenbau gibt es hier noch eine besonders knifflige Aufgabe: die Stützwand an der Spree ist baufällig und muss erneuert werden. Auch Brücken und Überführungen zu Grundstücken sind zu bauen. Teilweise werden sie auch abgerissen, informiert das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv). Die Kosten betragen über eine Million Euro und werden vom Bund übernommen. Gebaut wird laut Lasuv bis Jahresende. Der nächste Abschnitt der B 96 soll 2016 folgen.

B 96: Brückenbau am Lidl

bis November

Auf Höhe des Lidl-Marktes in Ebersbach überquert die B 96 die Spree. Die Brücke ist durch Überschwemmungen beschädigt worden. Nun muss eine komplett neue gebaut werden. Die Bauarbeiten haben begonnen, die alte Brücke ist fast abgerissen. Bis November will das Landesamt für Straßenbau und Verkehr hier bauen. Eine Fahrspur ist frei, der Verkehr wird per Ampel geregelt. Bevor es losgehen konnte, waren langwierige Vorbereitungen nötig. So musste eine Behelfsüberfahrt gebaut und eine Umleitung für Fußgänger angelegt werden. Dass mehrere Baustellen auf Hauptverbindungsstraßen im Ort gleichzeitig in Angriff genommen werden, liegt daran, dass verschiedene Behörden zuständig sind. So ist die Spreedorfer eine Kreisstraße und somit das Landratsamt verantwortlich. Für die B 96 liegt die Zuständigkeit beim Freistaat. Jeder baue eben dann, wenn die Gelder zur Verfügung stehen. So war der weitere Ausbau der Spreedorfer Straße ursprünglich noch gar nicht vorgesehen. Nun passte das aber doch noch ins Budget. Also entschied sich der Landkreis, das dieses Jahr anzugehen.

Kreisverkehr: Fußgängerüberwege werden erneuert

Eine weitere Baustelle, für die der Landkreis zuständig ist, befindet sich am Kreisverkehr nahe dem Ebersbacher Rathaus. Die Überwege für Fußgänger sind holprig und uneben geworden. Die Übergänge sind mit Granitpflaster angelegt. Das will der Landkreis nu