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Straßenbauamt ist ausgezogen

Nach und nach verlassen die Landesbehörden die ehemalige Kaserne. Die Planungen für den Einzug des Rechnungshofs laufen.

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© Dietmar Thomas

Von Maria Fricke

Döbeln. Das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv) räumt seinen Sitz an der Döbelner Theodor-Kunzemann-Straße. Laut Pressesprecherin Isabel Siebert seien zuletzt noch 20 Kollegen in der Muldestadt tätig gewesen. Die meisten von ihnen seien inzwischen an die Zschopauer Niederlassung des Lasuv gewechselt, so Siebert weiter. „Das Lasuv hat die Liegenschaft in Döbeln leer gezogen, gegenwärtig läuft noch die Beräumung“, sagt die Pressesprecherin.

Ganz leer steht der Gebäudekomplex deswegen allerdings noch nicht. Neben dem Lasuv benutzen weitere Landesbehörden die ehemalige Kaserne, überwiegend als Zwischenquartier. „Lediglich drei Räume sind an einen Dritten vermietet“, so Corinna Nolting, Referentin des Sächsischen Staatsministeriums der Finanzen. Die Geschäftsstelle des Sächsischen Landfrauenverbandes hat ihren Sitz in dem Haus.

Zu den Landesbehörden, die den Komplex nach wie vor nutzen, gehören sowohl das Amtsgericht als auch die Polizei. Rund 79 000 Akten lagert das Grundbuchamt des Gerichts an der Kunzemannstraße 10. Diese waren nach der Zusammenlegung der Amtsgerichte Döbeln und Hainichen zum 1. März 2013 dort untergekommen. Zukünftig sollen die Akten in einem Anbau am Gericht untergebracht werden. Doch dieser muss erst einmal entstehen. Voraussichtlich 2017 soll er fertig sein.

Um eine Alternative bemühen muss sich auch die Polizei, die einen leerstehenden Gebäudeteil zurzeit noch zeitweise für Trainingszwecke nutzt. „Eine abschließende Entscheidung, an welchen Standorten das Training künftig erfolgt, ist noch nicht getroffen“, erklärt Andrea Krieger, Sprecherin des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement.

Fest steht jedoch, dass die ehemalige Kaserne in den nächsten Jahren frei werden muss. Denn das Finanzministerium hält nach wie vor daran fest, dass 2020 der Rechnungshof nach Döbeln kommt. „Die Planungen für die Unterbringung sind bereits angelaufen. Derzeit werden Unterbringungsvarianten erkundet und nach verschiedenen Aspekten bewertet“, sagt Corinna Nolting vom Finanzministerium. Wann konkret mit dem Umbau des Komplexes begonnen wird und was dieser letztendlich kostet, dazu seien zurzeit noch keine Angaben möglich.

Erste grobe Schätzungen gingen von einer Summe von 15 Millionen Euro aus. Auch, wie viele Mitarbeiter der Rechnungshof mit in die Muldestadt bringt, ist derzeit noch offen. „Belastbare Planungen zur Anzahl der Mitarbeiter im Jahr 2020 gibt es noch nicht“, sagt Sandra Höhne, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit am Rechnungshof. Zurzeit sind 150 Frauen und Männer für diesen tätig. Die Mehrheit davon, 130 Mitarbeiter, arbeitet am Hauptstandort im Paunsdorf-Center in Leipzig, die übrigen 20 sitzen in den Außenstellen in Dresden und Chemnitz. Laut Höhne gebe es zurzeit keine Planungen, nach dem Umzug nach Döbeln eine Außenstelle in Leipzig einzurichten. Die Standorte in Dresden und Chemnitz sollen nach dem Umzug aufgelöst werden.

Der Umzug des Rechnungshofes ist Teil des Standortkonzeptes des Finanzministeriums. Durch Umzüge und Zusammenlegungen von Behörden sollen sowohl Sach- als auch Personalkosten gespart werden. Das hat den Rechnungshof anfangs nicht von dem Umzug nach Döbeln überzeugt. Er hatte dagegen geklagt, aber ohne Erfolg.