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Streit um AfD-Mann als Lehrer in Riesa

Der ehemalige AfD-Stadtrat Gordon Engler wird Geschichtslehrer in Riesa. Das stößt auf ein geteiltes Echo.

Von Peter Anderson
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Das Städtische Gymnasium braucht dringend einen Lehrer für die Fächer Geschichte sowie Gesellschaft, Rechtserziehung und Wirtschaft. Der Dresdner Lehrer Gordon Engler soll helfen. Doch das gefällt nicht jedem.
Das Städtische Gymnasium braucht dringend einen Lehrer für die Fächer Geschichte sowie Gesellschaft, Rechtserziehung und Wirtschaft. Der Dresdner Lehrer Gordon Engler soll helfen. Doch das gefällt nicht jedem. © Ronald Bonß

Riesa. Fast 550 Kommentare haben sich bis Sonntagmittag bei Facebook unter dem SZ-Artikel „AfD-Mann wird Lehrer an Riesaer Gymnasium“ angesammelt. Die Sächsische Zeitung hatte darüber berichtet, dass Gordon Engler am Riesaer Gymnasium Geschichte unterrichten soll. Er saß von 2014 bis 2019 für die AfD im Dresdner Stadtrat und ist Mitglied bei der Burschenschaft Cheruscia.

Silke Zscheile, Leiterin des Städtischen Gymnasiums in Riesa, braucht dringend einen neuen Lehrer in den Fächern Geschichte sowie Gesellschaft, Rechtserziehung und Wirtschaft. Gordon Engler wurde ihr vom Landesamt für Schule und Bildung gestellt. Das zweite Halbjahr ist damit gesichert. Doch der Name des neuen Lehrers sorgt beim Kreisverband der Linken für Protest.

In die Kritik stimmt über den Nachrichtendienst Twitter der sächsische Bundestagsabgeordnete und verkehrspolitische Sprecher der Bündnisgrünen-Bundestagsfraktion Stephan Kühn ein. Er schreibt auf dem Nachrichtendienst: „Die ‚Verdrängung unserer deutschen Identität’ müsse ‚rechtzeitig gestoppt’ werden, meint der künftige Geschichts- und Gemeinschaftskundelehrer am Gymnasium Riesa. Wahnsinnig clever, einen AfD-Politiker diese Fächer im sächsischen Schuldienst unterrichten zu lassen.“

Ganz anders sieht dies der Dresdner Stadtrat Jens Genschmar (Freie Wähler), welcher auch Fraktionschef ist. „Warum müssen unsere Medien immer wieder die Menschen aufhetzen“, lautet sein Kommentar. Genschmar stellt die Frage, ob es die SZ besser finden würde, wenn Herr Engler in ein Gulag gesperrt würde. Genau solche Artikel seien es, die seiner Meinung nach die Gesellschaft spalteten.

Der Dresdner Andreas Hofmann, besser bekannt als DJ Happy Vibes, kritisiert, dass „Erzkommunisten, welche ja nun wirklich eine Ideologie haben, die unsere soziale Marktwirtschaft und unsere Demokratie abschaffen wollen,“ unterrichten dürften. Schulen sollten seiner Ansicht nach politisch neutral sein und wer sich daran halte, könne auch dort arbeiten.