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Streit zwischen Sachsen-FDP und Ostbeauftragtem

Marco Wanderwitz kritisiert die Liberalen wegen des Auftritts von Thomas Kemmerich auf einer Anti-Corona-Demo. Die reagieren scharfzüngig.

Von Thilo Alexe
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Sachsens FDP-Chef Frank Müller-Rosentritt (l.) kritisiert einen Tweet des Ostbeauftragten der Bundesregierung, Marco Wanderwitz (r.).
Sachsens FDP-Chef Frank Müller-Rosentritt (l.) kritisiert einen Tweet des Ostbeauftragten der Bundesregierung, Marco Wanderwitz (r.). © dpa/Montage: SZ

Hohenstein-Ernstthal. Die Kritik am Auftritt des thüringischen FDP-Chefs und Ex-Ministerpräsidenten Thomas Kemmerich bei einer Kundgebung für Corona-Lockerungen hat Sachsen erreicht. Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, der Hohenstein-Ernstthaler Bundestagsabgeordnete Marco Wanderwitz (CDU), schrieb bei Twitter: „Dass in Thüringen jetzt die FDP mitmischt bei den Verschwörungsdemos ist erschreckend. Fürchte, in Sachsen ist das dort auch mehrheitsfähig.“

Sachsens FDP-Chef Frank Müller-Rosentritt wies das mit ungewöhnlich scharfen Worten zurück. Auf Facebook warf der Chemnitzer Bundestagsabgeordnete Wanderwitz eine „infame Unterstellung“ vor, die an „Unkenntnis und Bösartigkeit nicht zu unterbieten“ sei. 


Mit Blick auf Sachsens FDP-Mitglieder schrieb Müller-Rosentritt, für „5 min Fame“ (Bekanntheit) habe der Ostbeauftragte „über 2.000 Menschen in Sachsen völlig zu Unrecht“ zutiefst verletzt. Die hiesige FDP stehe für Weltoffenheit und habe bereits mit sächsischen CDU-Vertreten gegen „Aluhüte“ demonstriert.

Am Wochenende hatte Thüringens kurzzeitiger Ministerpräsident Kemmerich in Gera bei einer Kundgebung für mehr Lockerungen geredet. Später bat er um Entschuldigung dafür, dass er dabei Hygienegebote nicht beachtet habe. FDP-Chef Christian Lindner hatte via Twitter den Auftritt kritisiert. „Wer sich für Bürgerrechte und eine intelligente Öffnungsstrategie einsetzt, der demonstriert nicht mit obskuren Kreisen und der verzichtet nicht auf Abstand und Schutz.“

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