Von Nicole Czerwinka
Landkreis. Es ist nahezu Akkordarbeit, die Ärzte, Schwestern und Pfleger in der Notaufnahme der Elblandkliniken in Meißen, Riesa und Radebeul leisten müssen. Täglich werden hier im Schnitt zwischen 38 und 82 Patienten medizinisch versorgt. „Zu Spitzenzeiten können es sogar noch weitaus mehr Patienten sein“, teilt die Sprecherin der Elblandkliniken, Sabine Seiler, mit. Warum ist das so? Muss das so sein?
Wie hat sich die Patientenzahl
der Notfallambulanz entwickelt?
Die Statistik zeigt eindeutig: Immer mehr Patienten suchen die Notfallambulanzen der drei Elblandkliniken auf. „Die Patientenzahlen in unseren drei Notaufnahmen haben sich seit 2010 mehr und mehr nach oben entwickelt“, teilt Sabine Seiler mit.
Am stärksten stieg die Zahl der Patienten im Klinikum Meißen an. Kamen in Meißen 2012 noch 27 000 Patienten in die Notaufnahme, waren es 2014 dann schon 28 800. In Riesa stieg die Zahl von 2012 auf 2014 von 21 000 auf 22 000, in Radebeul im gleichen Zeitraum von 14 000 auf 15 000 Patienten. Nicht alle Patienten sind auch als akuter Notfall einzustufen. „Die allermeisten Patienten kommen aber sehr berechtigt in die Notfallambulanzen“, sagt Sabine Seiler.
Was ist ein Notfall, der im Krankenhaus behandelt wird?
Die Rettungsstelle des Krankenhauses ist darauf eingerichtet, schwerstkranke Patienten aufzunehmen. Dazu gehören zum Beispiel Menschen, die einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt erleiden. Aber auch akute Baucherkrankungen sind in der Notaufnahme richtig, genauso Unfallpatienten, die sich etwas gebrochen haben oder deren Schnittwunden versorgt werden müssen.
Was passiert mit Patienten,
die kein Notfall sind?
Weggeschickt wird keiner. Auch andere Patienten werden behandelt, müssen unter Umständen aber mehrstündige Wartezeiten in Kauf nehmen. Denn in der Notfallambulanz geht es nach Dringlichkeit. Nach bestimmten Kriterien schätzen die Mitarbeiter ein, wie lange ein Patient warten kann. Betrachtet werden zum Beispiel Schmerzen, Blutverlust, Bewusstsein, Temperatur und Krankheitsdauer.
Welche Alternativen für schnelle Hilfe für Patienten gibt es?
Wer sich nicht gut fühlt und Beschwerden hat, der muss nicht immer gleich die Notaufnahme des Krankenhauses aufsuchen. Für dringende, aber nicht lebensbedrohliche Fälle gibt es eine Alternative. Die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen (KVS) hat eine Hotline für die Vermittlung von Bereitschaftsärzten eingerichtet. Wer per Telefon die 116 117 wählt, der erfährt, welcher Arzt in der Nacht oder am Feiertag Bereitschaftsdienst hat. Jeder niedergelassene Arzt hat die Pflicht, an diesem Notdienst teilzunehmen.
Was tut das Krankenhaus, um mit dem Patientenansturm zurechtzukommen?
„Obwohl sich unsere Kliniken auf den höheren Zulauf von Notfallpatienten eingestellt haben, ist der zu bewältigende Umfang der Patientenversorgung sehr hoch“, sagt Sabine Seiler. Dies führt manchmal zu längeren Behandlungs- und Wartezeiten und natürlich auch zu Stress auf beiden Seiten. Grundsatz ist, dass schwer kranke Patienten in der Notaufnahme vorrangig versorgt werden. Das wiederum verlängert die Wartezeit ambulanter Patienten natürlich zusätzlich.