Stroga-Festival auf Beachparty

Großenhain. Aus dem Sand ragen Arme und Beine. An der Seite des Beachvolleyballfeldes tragen die Schaufensterpuppen Bikinis aus Neonfarben und Muscheln. Für solch leicht schräge Deko ist das Stroga-Festival bekannt. Aufblasbare Palmen, Aloa-Ketten und Sitzbänke in Strohoptik wollen aber noch etwas anderes vermitteln: Es ist heißer Sommer. Und so hat sich das Festival nach draußen in den Husarenpark begeben. Die erste Party dieser Art in Kooperation mit anderen Vereinen zog am Sonnabend etwa 400 Gäste in das Sportgelände.
Allerdings sind die Techno-Jungs und -Mädels – der Stroga-Verein zählt rund 60 Mitglieder – schon teilweise selbst Eltern. Zehn Kinder gehören quasi mit dazu. Das Minifestival startet deshalb als Familienfete ohne Eintritt. Weißer Sand, ein cooler Pool, Liegestühle und Sommergetränke sorgen schon ab Mittag für entspanntes Urlaubsgefühl. Für die Sportler vom SV Rotation geht es dabei ans Netz. „Wir machen ein Beach-Volleyballturnier mit sechs Mannschaften“, sagt Alexander Heinze vom Verein, der den Platz bespielt.
Die Zweierteams, die unter anderem aus Dresden, von den Handballern und den Basketballern kommen, liefern sich packende Kämpfe. Den Sieg holt sich schließlich Rotation mit Niels und Mic vor den Dresdnern und Rotation II. mit Salome und Markus. „Ein tolles Ambiente, hier ist schön was los“, lobt Salome Gutsche aus Strauch. Das hört Techniker Mathias Weidelhofer vom Strogaverein gern. Mit seinem Laptop steuert er die Boxen auf der Hauptbühne.

Dass hier den ganzen Tag die Bässe wummern, war zu erwarten. Doch noch ist die Lautstärke tageszeitgemäß. Nachwuchs-DJs zeigen ihr Können. „Wir machen uns viele Gedanken, wie wir Leute gut unterhalten, und dass sich Jugendliche bei uns verwirklichen können“, sagt Weidelhofer. Und das nicht nur bei der Deko. Selbst aus Technikfirmen habe der Verein schon Praktikanten betreut.
In der Skaterhalle ist auch was los. Hier zeigen die Leute von Roll-Laden e.V. ihre Tricks auf den Rollbrettern. Thomas Schulze stammt aus Gröditz und wohnt jetzt in Dresden. Auch Andy Sasse kommt aus der Landeshauptstadt. Solch eine klasse Halle gäbe es dort nicht, meint Schulze. Vor allem eine, die an einer Seite offen ist und im Sommer angenehm. Wer will, kann sich einfach mal ausprobieren.

So vergeht der Nachmittag wie in Flug, ab 18 Uhr steigt die eigentliche Party. Zehn Jahre ist das Stroga-Festival an sich nun schon „auf Sendung“. Die Macher um Mario Duadi haben also einige Erfahrung, seit sie 2005 ihre ersten Musikschritte wagten. Jetzt sind Maskottchen Hackepetra auf Bechern und Mülltonnen selbstverständlich – und gute Technomugge sowieso. Es ist ihnen sogar gelungen, den Schlagzeuger von Sido aus Berlin wieder nach Großenhain zu locken. „Voriges Jahr war er schon beim Stroga-Festival“, sagt Duadi. Stixonspeed gibt hinterher sogar Autogramme.

Beim Hawaiihemden-Wettstreit bekommt Tino unter sechs Kandidaten den meisten Beifall. Und mit ihrem Wettbewerb „Wer hat die weiteste Anreise?“ kriegen die Strogarianer heraus, dass sie sogar Gäste aus Düsseldorf und Wuppertal haben. Schließlich stellen sich auch noch einige Italiener ein. Dass auch sie bis weit nach Mitternacht feiern können, haben die Festival-Macher bei der Stadt „rausgekitzelt“. Könnte der Beachvolleyballplatz also künftig der neue Ort fürs Stroga-Festival werden? Mario Duadi winkt ab. „In Stroga ging’s bis früh um acht“, sagt er. Das ist hier den Anwohnern nicht zuzumuten.