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Studenten aus China verkauften Plagiate

Sie boten gefälschte Kleider und Mäntel namhafter Marken an. Nun wurden sie verurteilt.

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Von Alexander Schneider

Louis Vuitton, Prada, Miu Miu, Anna Sui, Mark Jacobs – nicht jedem sagen diese Begriffe sofort etwas. Bei anderen klingelt es sofort und eine ganze Welt öffnet sich. Die Welt der Schönen und Reichen. Um daran teilzuhaben, zahlen manche jeden Preis – und andere begeben sich auf Schnäppchenjagd ins Internet, um sich mit Billigstpreisen in die Luxuswelt einzukaufen. In Auktionshäusern wie Ebay wird ihr Geiz mit Dumping-Angeboten angeheizt.

Doch nicht immer ist auch Prada drin, wo Prada draufsteht. Das gilt nicht nur für Märkte im Nachbarland, sondern auch für virtuelle. Marken- und Produktpiraten leben vom Geiz ihrer Kundschaft. Am Freitag sollten sich zwei chinesische Studenten (beide 28) am Amtsgericht Dresden wegen dutzendfachen Verstoßes gegen Markenrechte und Betrugs verantworten. Laut Anklage hat das Pärchen, das in Dresden lebt, in mehr als 120 Fällen gefälschte Kleidung über Ebay versteigert. Blazer, Mäntel und Pullover für Preise von 30 bis 300 Euro – selbst gebrauchte Originale sind dafür nicht zu haben.

Da die – nach Aktenlage geständigen – Angeklagten nicht erschienen, erhalten sie nun ihre Strafe, jeweils ein Jahr Haft auf Bewährung – auf dem Weg des Strafbefehls. Außerdem drohen ihnen zivilrechtliche Forderungen von geschädigten Markenlabels. Die Ware hatten die Angeklagten aus China importiert.