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„Sabine“ fällt Bäume und rüttelt am Abrisshaus

Das große Chaos brachte das Sturmtief in der Nacht zum Montag nicht. Feuerwehrleute schätzen ein, der Landkreis Bautzen kam glimpflich davon.

Von Reiner Hanke
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Das Abrisshaus an der Pulsnitzer Straße in Kamenz: Auf der rechten Giebelseite hatte Sturm „Sabine“ die Schutzplane abgerissen.
Das Abrisshaus an der Pulsnitzer Straße in Kamenz: Auf der rechten Giebelseite hatte Sturm „Sabine“ die Schutzplane abgerissen. © Ina Förster

Kamenz. Montagmorgen bekamen die Kraftfahrer die Folgen des Sturmtiefs Sabine in Kamenz zu spüren. Die Feuerwehr war mit der Drehleiter auf die Pulsnitzer Straße zum Abrisshaus ausgerückt. Die maroden Giebel sind zum Schutz des Mauerwerks mit Planen abgedeckt worden. Einen Teil hatte der Sturm abgerissen. Die Bauaufsicht und ein Statiker seien am Montag vor Ort gewesen.

Die Gefahr, dass Steine herabfallen, sei derzeit gering, schätzt die Bauaufsicht des Kreises ein. Wenn doch, würden sie ins abgesperrte Areal fallen und Menschen also nicht gefährdet werden. Außerdem ziehen Bauleute derzeit auf beiden Seiten des Gebäudes eine Mauer hoch. Ein Stockwerk sei schon geschafft. Der Bau schreite jetzt schnell voran. Damit sollten in wenigen Tagen auch beide Giebel in ihrer Statik und gegen Witterung geschützt sein. Deshalb wolle man auf eine neue Plane verzichten.

Menschen kamen nicht zu Schaden

Ansonsten verlief die Sturmnacht wohl recht glimpflich in der Kamenzer Region. Die Polizei hatte im Bereich der Polizeidirektion Görlitz 17 Sturm-Einsätze. Der Gesamtschaden wird auf etwa 20.000 Euro geschätzt. Menschen kamen nicht zu Schaden. Bei Neschwitz und Großpostwitz fuhren Autos gegen umgefallene Bäume. Am Markt in Kamenz blies der Wind die Schutzplatte eines Stromverteilerkastens davon, und an der Pfortenstraße in Kamenz riss Sturmtief „Sabine“ ein Fenster aus einem Wohnhaus. Und eine herumfliegende Mülltonne beschädigte ein Polizeiauto.

Der Großröhrsdorfer Wehrleiter Peter Pirschel war selbst als einer der Kreisbrandmeister vor Ort in der Rettungsleitstelle in Hoyerswerda: „Die Sturmschäden hielten sich in Grenzen“, fasst er die Nacht zum Montag und die Morgenstunden zusammen. In Großröhrsdorf selbst habe „Sabine“ zwei Bäume über die Straßen gekippt, einmal in der Massenei und an der Lichtenberger Straße. Es habe kreisweit keinen Schwerpunkt gegeben, sondern punktuell Einsätze wegen umgestürzter Bäume. Diese wurden von den Feuerwehrleuten zersägt und von der Straße geräumt, damit der Verkehr wieder rollen konnte: zum Beispiel in Cunnersdorf oder in Nebelschütz und Räckelwitz.

Feuerwehr rückt zur Hempelstraße aus

In Pulsnitz ging die Sirene gegen 7 Uhr, die Feuerwehr rückte zur Hempelstraße aus. Dort hatte der Sturm einen Baum entwurzelt und teilweise auf die Straße gelegt. „Wir sperrten die Straße und beseitigten den Baum mit einer Kettensäge“, so die Feuerwehrleute.

Die Mitteldeutsche Regiobahn (MRB) reagierte noch am Sonntagabend auf das Sturmtief „Sabine“. Zwischen 18.30 und 20 Uhr sei der Bahnverkehr auch auf den Strecken RB 34 nach Kamenz und RB 33 nach Königsbrück eingestellt worden. „Die Entscheidung zur Einstellung des Betriebs aus Sicherheitsgründen erfolgt in Abstimmung zwischen der Eisenbahnbetriebsleitung und der Geschäftsführung“, erklärte am Montag eine Sprecherin. Ausschlaggebend dafür sei die Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes am Sonntag gewesen. „An unseren Fahrzeugen sind glücklicherweise keine unwetterbedingten Schäden entstanden“, so die Auskunft. Es seien Bäume auf die Gleise gefallen, die während Erkundungsfahrten durch die Deutsche Bahn Netz (DB) beseitigt wurden. Nach Freigabe der Strecken durch DB Netz wurde der Zugverkehr am Montag gegen 9 Uhr wieder aufgenommen.

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