Von Heiko Engel
Die Bautzener Südumfahrung kommt weiter voran. Der erste Abschnitt zwischen Dreistern und der Staatsstraße Bautzen-Neukirch wurde im Frühjahr freigegeben. Für die nächsten sechs Kilometer von der Staatsstraße bis Ebendörfel laufen jetzt die Planungen auf Hochtouren. Ab 2010 könnte mit dem Bau begonnen werden – vorausgesetzt, alle rechtlichen Fragen seien geklärt, so Martina Pirk vom sächsischen Wirtschaftsministerium.
22Millionen Euro Kosten
Bei der Finanzierung des 22Millionen Euro teuren Vorhabens erwartet das Ministerium keine Schwierigkeiten. Drei Viertel der Kosten übernehme ein spezieller Fonds der Europäischen Union, sagte Martina Pirk. Die restlichen 5,5 Millionen Euro kämen aus dem Landeshaushalt.
Das Bautzener Straßenbauamt lässt gegenwärtig auf der geplanten Trasse den Boden untersuchen und den Verlauf „parzellenscharf“ vermessen, erklärte Roland Schultze, Leiter der Behörde. Ende Mai nächsten Jahres seien die Arbeiten abgeschlossen. Hinzu kommen Gutachten zum Naturschutz. Denn die Trasse überquert die Spree und das Bolbritzer Wasser – zwei Abschnitte mit einer besonders sensiblen Pflanzen- und Tierwelt.
Aus all den Daten wird dann ein Bauentwurf erarbeitet, der das Regierungspräsidium und das Wirtschaftsministerium in Dresden durchläuft. Geben die Verantwortlichen grünes Licht, wird das Planfeststellungsverfahren eingeleitet. Bürger können jetzt die Planungsunterlagen einsehen und Bedenken geltend machen. Läuft alles glatt und gibt es zum Beispiel keine langwierigen Prozesse um die Straße, könnten laut Pirk in drei Jahren die Bagger rollen.
Mehrere Varianten für den Verlauf der Südumfahrung lagen nach Schultzes Angaben ursprünglich auf dem Tisch. Nach einem Beteiligungsverfahren, in das neben vielen Behörden auch die Gemeinden entlang der Trasse eingebunden waren – entwickelten die Planer schließlich den vorliegenden Straßenverlauf (siehe Karte).
Die Südumfahrung soll vor allem die Kreisstraßen im Süden von Bautzen entlasten, so Schultze. Die Stadt selbst werde 17Prozent weniger Verkehr durch die neue Straße verkraften müssen, dies hätten Untersuchungen ergeben. Experten rechnen bis 2020 mit gut 12000Fahrzeuge, die täglich auf der Trasse unterwegs sind.