Von Maik Brückner
Die Bilanz des vergangenen Winters fällt nicht bei allen so positiv aus, wie man es erwarten könnte. Das ist jedenfalls das Ergebnis einer kleinen nicht repräsentativen Umfrage der SZ.
Die Vermieter
„Die Wintersaison war super“, findet Magda Hempel, Vorsitzende des Fremdenverkehrsvereins Kurort Ober- und Waldbärenburg. Diesem Urteil kann sich auch Detlef Splitek vom Fremdenverkehrsverein Altenberg anschließen. Er schätzt, dass von Mitte Januar bis Mitte März die Betten der Vermieter seines Vereins zu 85 Prozent ausgelastet waren. „Das war ähnlich wie im Vorjahr“, meint Splitek.
Nicht nur die kleinen Pensionen haben vom Winter profitiert, auch die großen. „Das war der dritte gute Winter in Folge und der längste“, meint Jochen Löbel, Sprecher des Wirtestammtisches Altenberg/Geising. Auch für sein Haus, das Hotel Lugsteinhof in Zinnwald, kann er eine gute Bilanz ziehen. „Bis März hatten wir zehn Prozent mehr Auslastung“. Dem stehen aber höhere Fixkosten entgegen. Allein die Abgaben für die GEZ seien um 50 Prozent gestiegen. Der Ölpreis hat sich gegenüber 2002 verdoppelt. „Das tut weh“, räumt Löbel ein.
Die Liftbetreiber
Für die Betreiberin der Skilifte in Altenberg und Geising, die Josef Wiegand GmbH, verlief die Saison normal. Betriebsleiter Frank Mühle hätte gern noch mehr Skifahrer begrüßt, doch „der viele Schnee hat die Leute abgehalten“. Zudem liefen wegen des Wetters oft alle Lifte, selbst der im niederen Ulberndorf. Die Leute haben sich entsprechend verteilt, sagt Mühle. Die Saison hatte aber auch Schattenseiten, sagt der Hermsdorfer Bürgermeister Peter Zönnchen (parteilos). Zu oft musste er den Lift abschalten, weil irgendetwas kaputt war. „Wir mussten überdurchschnittlich reparieren“, so Zönnchen. Auch der im benachbarten Rehefeld tätige Förderverein für soziale Projekte (FSP) fuhr ein gutes Ergebnis ein. „Wir sind zufrieden mit der Bilanz“, sagt Vereinschefin Monika Rasehorn. Am Schlepplift und am Sessellift lief es besser als im Vorjahr.
Die Eishalle Geising
„Die Saison im Eisstadion ist recht gut gelaufen“, sagt Geisings Bürgermeister Frank Gössel (CDU). Einzige Ausnahme – der Imbiss. Man merke deutlich, dass bei den Leuten das Geld knapp wird: „Viele versorgen sich aus dem Rucksack.“
Die Kommunen
Die gute Auslastung der Hotels spülte den Kommunen mehr Kurtaxe in die Kassen. Während man in Altenberg laut Ute Marschner, Leiterin der Tourist-Info-Büros, die Übernachtungszahlen für die Berechnung der Kurtaxe noch auswertet, kann Geising erste Zahlen nennen. „Wir haben von Januar bis März knapp 3 000 Euro der geplanten 5 200 Euro eingenommen“, sagt Gössel. Im gleichen Vorjahreszeitraum war es nicht einmal die Hälfte. Rechnet man die Winterschäden an Straßen und Gebäuden gegen, wird Geising in diesem Winter dennoch drauf zahlen. Knapp 30 000 Euro müssen allein in Gebäude investiert werden. In Hermsdorf/Erz. und Altenberg dürfte es nicht anders sein.