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Tänzer ziehen in die Industriebrache

Das Tanzstudio hatte sich das Gebäude in Gröba selbst ausgesucht. Jetzt sind die Bauarbeiten gestartet.

Von Stefan Lehmann
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Fürs Foto schwingt Angela Hoppe vom Tanzstudio Live schon einmal das Tanzbein. Ehe im ehemaligen Bau der Energieversorgung in Gröba wirklich geprobt werden kann, wird aber noch etwas Zeit vergehen.
Fürs Foto schwingt Angela Hoppe vom Tanzstudio Live schon einmal das Tanzbein. Ehe im ehemaligen Bau der Energieversorgung in Gröba wirklich geprobt werden kann, wird aber noch etwas Zeit vergehen. © Lutz Weidler

Riesa. Angela Hoppe gerät schon ein wenig ins Schwärmen, während sie durch das künftige Domizil ihres Vereins führt. Der Vorsitzenden des Tanzstudios Live ist die Vorfreude auf den Umzug anzumerken. Dabei dauert es noch ein wenig, ehe die Tänzer auch wirklich in dem Gebäude an der Kastanienstraße 8 einziehen können.

Das Gebäude auf dem Gelände des ehemaligen E-Werks stand viele Jahre lang leer – und musste in den vergangenen Wochen erst mal entrümpelt werden. „Da kamen schon ein paar Container zusammen“, erzählt Frank Gehrke. 

Der Mitarbeiter der Wohnungsgesellschaft Riesa ist dafür zuständig, das erste Obergeschoss des Industriebaus für den Verein auf Vordermann zu bringen. Insgesamt rechnet die WGR mit Kosten von rund 300 000 Euro, von denen die Hälfte aus Mitteln des Landes gefördert wird.

 In einem Pressegespräch Anfang April hatte WGR-Chef Roland Ledwa sogar angedeutet, dass die Kosten am Ende etwas darunter liegen könnten. Saniert wird ausschließlich von innen, um den Bestandsschutz nicht zu gefährden.

Vereins-Chefin Angela Hoppe spricht in diesem Zusammenhang von einem Vereinsdomizil „mit Industrie-Charme“. Während außen alles beim Alten bleibt, wird innen einiges geändert. Schon in den vergangenen Tagen haben die Trockenbauarbeiten begonnen, die Wände stehen bereits.

 Aus einer riesigen Halle wurden damit drei, die über einen Gang an der Seite verbunden sind. „Ursprünglich sollten nur zwei Wände eingezogen werden“, erzählt Angela Hoppe. Das wäre aber ungünstig gewesen und hätte den Trainingsbetrieb gestört. Bei den Baubesprechungen konnte der Verein bisher immer mitreden und Wünsche äußern. Die Sanierung des Gebäudes hatte das Tanzstudio selbst angestoßen, sagt Angela Hoppe. Derzeit treffen sich die Tänzer überwiegend in der Trinitatis-Grundschule an der Schillerstraße. 

Ehe im ehemaligen Bau der Energieversorgung in Gröba wirklich geprobt werden kann, wird noch etwas Zeit vergehen. 
Ehe im ehemaligen Bau der Energieversorgung in Gröba wirklich geprobt werden kann, wird noch etwas Zeit vergehen.  © Lutz Weidler

Wegen neuer Brandschutzbestimmungen sei das aber bald nicht mehr ohne Weiteres möglich. Die Suche nach neuen Probenräumen und Büros gestaltete sich dann gar nicht so einfach, sagt die Vorsitzende. Darum suchte der Verein schon einige Zeit nach Alternativen. „Es ist schwer, überhaupt etwas Passendes zu finden in Riesa.“ Die meisten Gebäude, die genügend Platz geboten hätten, seien nun einmal abgerissen worden oder anderweitig genutzt.

Insgesamt 300 Quadratmeter reine Probenfläche steht dem Verein am neuen Standort zur Verfügung, das sei etwa so viel wie jetzt. Kleinere Räume als die vorhandenen wären auch nicht sinnvoll gewesen, erklärt Angela Hoppe.

Bei den Wettbewerben, an denen das Tanzstudio teilnimmt, seien die Bühnen nun einmal auch recht groß. Die Choreografien ließen sich in kleineren Räumen nicht richtig üben. Zumal teilweise Formationen mit bis zu 24 Tänzern auf der Bühne stehen.

Denn neben den Probenräumen benötigt das Tanzstudio viel Platz, um die Kostüme für die mehr als 100 Tänzerinnen und Tänzer zu lagern. „Ich kann ihnen ja schlecht sagen, dass sie diese mit nach Hause nehmen sollen“, sagt Angela Hoppe.

Seitens der RDL sei die Vereins-Chefin dann auf die Kastanienstraße aufmerksam gemacht worden. Der Hausmeisterdienst, eine Tochter der WGR, nutzt das Erdgeschoss des Gebäudes. Schon bei der ersten Besichtigung habe sie gesehen, dass die Halle als Probenraum gut geeignet sein könnte.

Mit der RDL werde man sich nicht in die Quere kommen: Der Dienstleister ist tagsüber aktiv, geprobt werde abends. Ehe das an der Kastanienstraße der Fall ist, werden aber noch einige Wochen vergehen.

Erst einmal wird noch an der Elektrik gearbeitet, anschließend kommen Fenster, Heizungen und Malerarbeiten an die Reihe, sagt WGR-Mitarbeiter Frank Gehrke. Außerdem soll noch ein spezieller Tanzboden in die Probenräume. „Und die Decken bekommen einen Schallschutz.“ Bis August könnten die Arbeiten abgeschlossen sein.