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Tafel für ehemaligen Rektor

Erinnerung. Ehemalige Schüler des Johanneums gedenken Rudolf Hunger.

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„Das haben wir uns nicht träumen lassen, dass wir mal unser Schulhaus anbohren dürfen“, scherzte Dieter Hofmann als er mit dem Bohrer dem Gemäuer zu Leibe rückte. Gemeinsam mit etwa 100 ehemaligen Schülern des Zittauer Johanneums (heute Christian-Weise-Gymnasium) hat er eine Gedenktafel zu Ehren Dr. Rudolf Hungers finanziert. Am Freitag brachten sie die Tafel anlässlich des 40. Todestages Hungers am 20. November am östlichen Haupteingang des Schulgebäudes an. Der Pädagoge leitete das damalige Realgymnasium als Rektor von 1924 bis 1948. Hunger, der Mathematik unterrichtete, war für seine außergewöhnlichen Unterrichtsmethoden bekannt. „Er verstand es, uns so geschickt zur Lösung schwieriger mathematischer Aufgaben zu führen, dass wir meinten, wir hätten die Lösung ganz allein gefunden“, erinnern sich seine Schüler.

Um ihrem ehemaligen Lehrer diese Ehre zu erweisen, haben viele eine weite Reise auf sich genommen. Hellmut Baumgärtel aus Berlin gehört wie Dieter Hofmann aus Augsburg zum Jahrgang, der 1952 das Abitur am Johanneum absolvierte. Baumgärtel hat kürzlich im Berliner Nora-Verlag sogar ein Buch über die Unterrichtsmethoden Hungers herausgebracht. „Ich stand bis zu seinem Tode in Briefkontakt mit ihm“, beschreibt er das gute Verhältnis. Es war auch der Initiative Hungers in der Schullandheimbewegung geschuldet. Er gründete 1933 das Landheim an der Lausche, das heute den Namen „Lausitzer Hütte“ trägt.

Die Idee für die Gedenktafel entstand bei einem Klassentreffen des 52er Jahrgangs. Ehemalige Schüler wurden aufgerufen, sich mit einer Spende an der Finanzierung zu beteiligen. Die Spendenbereitschaft der Ehemaligen überstieg den tatsächlichen Preis der vergoldeten Gedenktafel weit.