Von Jens Fritzsche
Arnsdorf/Radeberg. Der Versuch, die Spuren zu verwischen, missglückte mächtig. Denn schon am vorigen Dienstag hatten Radeberger einen Mann beobachtet, der an der Röder in der Bierstadt seine Sachen gewaschen hatte. Sie riefen die Polizei, die schon wenig später merkte, dass sie da einen ganz dicken Fisch im Netz zappeln hatten, wie Radebergs Polizei-Chef Ulrich Knöpfle erklärt: „Denn im Rucksack des Mannes fanden die Beamten eine selbst gefertigte Strumpfmaske.“ Es lag also durchaus nahe, dass es sich hier um einen der beiden Männer handeln könnte, die anderthalb Tage zuvor die Tankstelle in Arnsdorf überfallen, die Angestellte mit einem pistolenähnlichen Gegenstand bedroht und anschließend Bargeld und Zigaretten gestohlen hatten. Die Beamten brachten den 31-Jährigen, der aus Thüringen stammt, zu den zuständigen Ermittlern der Kriminalpolizei in Radeberg – und dort lief dann eine umfangreiche Ermittlungs-Maschinerie an. Zunächst wurde deutlich, dass der Mann sehr genau zur Täterbeschreibung vom Tankstellenüberfall passte. Es folgten kriminal-technische Untersuchungen, es wurden gefundene Spuren verglichen und natürlich wurde der Mann auch vernommen. Letztlich steht nun fest: Es handelt sich tatsächlich um einen der beiden gesuchten Räuber. „Dem zweiten sind wir noch auf der Spur“, unterstreicht Polizei-Chef Knöpfle. Näher will die Polizei auf den Ermittlungsstand noch nicht eingehen, um die Ermittlungen nicht zu gefährden.
Zwölf weitere Straftaten
Klar ist aber bereits jetzt, dass der ins Netz gegangene Täter bei der Polizei kein unbeschriebenes Blatt ist. Immerhin zwölf weitere Straftaten konnten die Beamten dem Mann bisher bereits nachweisen: mehrfacher Tankbetrug, Urkundenfälschung und Diebstähle von der Oberlausitz bis hinauf ins Erzgebirge.