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Sexueller Missbrauch von Kindern: Tatort Sportverein

Die Fälle von Kindesmissbrauch nehmen zu. Eine Psychologin gibt Tipps, was Eltern bei einem Verdacht tun sollten.

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In dieser Turnhalle in Dresden hat Trainer Thomas H. jahrelang Jungs missbraucht.
In dieser Turnhalle in Dresden hat Trainer Thomas H. jahrelang Jungs missbraucht. © Ronald Bonß

Sport treiben, singen, tanzen: Das macht erst in der Gemeinschaft richtig Spaß, zum Beispiel in Vereinen. Doch manchmal geschieht dort Ungeheuerliches, wie der Fall von Thomas H. zeigt. Jahrelang hatte der Aikido-Trainer Kinder und Jugendliche in Dresden und Bonnewitz bei Pirna missbraucht. Jetzt steht er dafür vor Gericht. Wie können Eltern ihre Kinder davor schützen? Die SZ sprach mit der Psychologin und Kinderschützerin Julia von Weiler.

Frau von Weiler, wo ist für Kinder die Gefahr von sexuellem Missbrauch am größten?

80 bis 90 Prozent der Missbrauchsfälle finden im nahen Umfeld der Kinder statt. Familie und Vereine sind Haupttatorte. Es ist eine ganz typische Strategie von Tätern und Täterinnen, sich Orte zu suchen, an denen sie mit Kindern zu tun haben. Dazu zählen Schulen, Kindergärten, Sportvereine, Chöre, Pfadfinder, das Internet. Kinder schauen zu den Trainern auf, es sind ihre Helden. Dieses Vertrauen der Kinder und der Eltern missbrauchen sie, um sich sexuell zu erregen. Und in aller Regel missbraucht ein Täter nicht nur ein Kind.

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