Taubentürme sind vom Tisch

Sie flattern und gurren friedlich vor sich hin. Immer noch. Dabei sollte den Tauben in Königshufen und Weinhübel schon längst Einhalt geboten werden. Denn hier nerven sie besonders Anwohner und die großen Wohnungsvermieter. Denn sie richten Schaden an und machen Dreck. Zwar haben die beiden Großvermieter Kommwohnen und WGG schon sogenannte Vergrämungsmaßnahmen durchgeführt – mit Netzen und Drahtgeflechten sollen die Vögel abgeschreckt werden. Doch fehlte bislang eine dauerhafte Lösung gegen das Problem. Vor zwei Jahren sagte Kommwohnen-Geschäftsführer Arne Myckert: „In beiden Stadtteilen stellen Tauben ein Problem dar. Und für beide Stadtteile wäre eine Reduzierung der Taubenpopulation aus unserer Sicht als Vermieter sehr wünschenswert.“ An dem Problem hat sich seither nichts geändert, es besteht nach wie vor, wie Kommwohnen auf eine aktuelle SZ-Nachfrage bestätigt.
Seit drei Jahren wird deshalb intensiv nach Lösungen gesucht, mehrfach gab es Gesprächsrunden, tagte auch der Stadtratsausschuss für Umwelt und Ordnung zu diesem Thema. Die Lösung, die sich abzeichnete, hieß Taubentürme.
Tauben werden hier in Türmen angesiedelt, um ihre Population durch die gezielte Entnahme von Eiern einzudämmen. Stattdessen werden Plaste- oder Gipseier in die Nester gelegt. Allerdings kommt jetzt das Aus für diese Pläne. Diese Methode wird inzwischen von mehreren Wissenschaftlern in Zweifel gezogen, wie Kommwohnen mitteilt. Darauf habe Arne Myckert die anderen Partner hingewiesen, woraufhin alle Abstand von dieser Methode nehmen wollten. „Allein ein Fütterungsverbot würde die Population der Tauben einschränken“, heißt es nun von Kommwohnen-Medienreferentin Jenny Thümmler. „Und dieses Verbot steht sowohl in unseren Hausordnungen als auch in der Polizeiverordnung der Stadt.“
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