Von Ralf Krüger
Der alljährliche Kranichzug ist gewöhnlich vor allem an der Ostsee und in Mecklenburg-Vorpommern ein von Forschern und Urlaubern bewundertes Phänomen. In diesem Jahr rasten die Zugvögel auch in Brandenburg in riesigen Schwärmen. Ein Ferien- oder Wochenendausflug in die Niederlausitz kann daher mit einem seltenen Naturereignis verbunden werden. Laut Landesumweltamt sammeln sich in diesen Tagen tausende Kraniche auf den abgeernteten Äckern im Luckauer Becken und dem Naturpark Niederlausitzer Landrücken. Bis zu 4 900 Kraniche wurden Mitte Oktober von Mitarbeitern der Naturwacht und der Heinz-Sielmann-Stiftung in dem südbrandenburgischen Gebiet gezählt.
Am Abend kommen die Vögel
Anders als in den weiträumigen Niederungen Norddeutschlands sind die Kraniche in der Niederlausitz an ihren Schlafplätzen sehr nah zu beobachten. Bei ruhigem Verhalten an den festgelegten Beobachtungspunkten, so der Hinweis der Naturschützer, lassen sich die Zugvögel nicht stören.
Bester Anlaufpunkt für Beobachter ist derzeit der Schlabendorfer See (Landkreis Dahme-Spreewald). Bereits am späten Nachmittag versammeln sich viele Kraniche auf den Inseln des noch nicht vollständig gefüllten Bergbausees. Dazwischen sind Saat-, Bläss- und Graugänse, mehrere Entenarten und Kiebitze zu sehen. Mit dem Sonnenuntergang kommen täglich weitere Kraniche und Gänse in großen Scharen hinzu.
Am Schlabendorfer See finden bis zum 29. Oktober jeweils mittwochs bis sonntags ab 16.30 Uhr Führungen durch Mitarbeiter der Naturwacht oder der Heinz-Sielmann-Stiftung statt. Treffpunkt ist die Schutzhütte nordwestlich von Schlabendorf.
Anfahrt: Autobahn A 13 in Richtung Berlin bis Abfahrt Calau, weiter auf Landesstraße in Richtung Luckau bis Schlabendorf. Kurz vor Ortsende in Richtung Luckau links und an der nächsten Kreuzung rechts abbiegen. Der Straße folgend gelangt man zum Schlabendorfer See und folgt der Uferstraße etwa 1000 Meter bis zur Schutzhütte.
Kontakt: 035324/30 50.