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Telekom: Kein Anschluss unter dieser Nummer

Zumindest die nicht, deren Telefonanschluss gestern funktionierte. Kunden mit einer Störung mussten sich bis zum Abend gedulden. „Ich habe in Döbeln die komplette Frühschicht nach Hause geschickt“, sagte Jörg Pfeiffer, Gewerkschaftssekretär von Verdi.

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Von Jens Hoyer

Zumindest die nicht, deren Telefonanschluss gestern funktionierte. Kunden mit einer Störung mussten sich bis zum Abend gedulden. „Ich habe in Döbeln die komplette Frühschicht nach Hause geschickt“, sagte Jörg Pfeiffer, Gewerkschaftssekretär von Verdi. 14 technische Mitarbeiter, die im Telekom-Gebäude an der Ziegelstraße stationiert sind, traten in den Warnstreik. „Bei der Störungsbeseitigung hat es tagsüber eventuell ein wenig geklemmt. Die Spätschicht hat wieder normal gearbeitet“, sagte Pfeiffer.

Kurzfristig hatte Verdi den Streik in Döbeln ansetzt – Pfeiffer nennt es konspirativ. Die Telekom als Arbeitgeber sollte von der Aktion überrascht werden. Von Döbeln bis Leipzig seien gestern 400 Mitarbeiter des Telekommunikationsunternehmens in den Ausstand getreten. Mit dem Warnstreik habe Verdi eher ein Zeichen in Richtung Telekom als in Richtung Öffentlichkeit setzen wollen, sagte Pfeiffer. Die Gewerkschaft fordert unter anderem eine Gehaltserhöhung von sechs Prozent – bislang gebe es noch keine Annäherung der Parteien. „Der Frust der Kollegen war schon ziemlich groß. Die Arbeitsbedingungen bei der Telekom sollen sich verschlechtern“, sagte der Gewerkschaftssekretär.

Mit weiteren Streiks sei vorerst nicht zu rechnen. Voraussichtlich werde die Telekom die Schlichtung beantragen. Dann bestehe Friedenspflicht. Wie es weitergeht, werde sich vielleicht in drei Wochen entscheiden. Ja nach Schlichterspruch werde es eine Urabstimmung unter den Gewerkschaftsmitgliedern zu einem Streik geben oder auch nicht, so Pfeiffer. Die Telekom-Mitarbeiter seien in der Mehrzahl in der Gewerkschaft organisiert.