Von Thomas Drendel
Die Schüler der zweiten Klassen warten zurzeit sicher bang auf die Ergebnisse eines Tests zur Lese-Rechtschreibschwäche. Mit diesem Test ermittelt das Regionalschulamt Bautzen besonders schwache Schüler auf diesem Gebiet.
Vor wenigen Wochen mussten sich 3 589 Kinder in 191 Klassen im Zuständigkeitsbereich des Regionalschulamtes einem Diktat unterziehen. Außerdem hatten sie einer Bildleiste die richtigen Wörter zuzuordnen. „Die Ergebnisse beider Aufgaben werden zurzeit ausgewertet“, sagt Marion Ullrich, Mitarbeiterin des Regionalschulamtes. Sie ist verantwortlich für die Tests. Die Auswertung geschieht in so genannten Lese-Rechtschreib-Stützpunkten, an denen besonders ausgebildete Lehrer arbeiten. Im Landkreis Bautzen gibt es einen in Bischofswerda und einen in der Kreisstadt. Wer von den Kindern eine bestimmte Fehlerquote erreicht hat, muss an einem detaillierten Diagnostikverfahren teilnehmen. „Das passiert aber nur mit Zustimmung der Eltern“, sagt Marion Ullrich. Diese werden im März beginnen.
Auch wenn die Tests noch nicht vollständig ausgewertet sind, kann die Mitarbeiterin des Regionalschulamtes abschätzen, wie viele Kinder Defizite beim Lesen und der Rechtschreibung haben. „Die Erfahrung der vergangenen Jahre zeigt, dass etwa fünf bis acht Prozent der getesteten Kinder auf dem Gebiet Schwierigkeiten haben“, so Marion Ullrich.
Bestätigt sich in dem Diagnostikverfahren die Lese-Rechtschreibschwäche (LSR), werden die Kinder meist mit Beginn des dritten Schuljahres in besonderen LSR-Klassen eingeschult und dort besonders gefördert. Diese Klassen gibt es in jedem größeren Ort im Landkreis. Dort besteht die Möglichkeit, ein so genanntes Dehnungsjahr zu absolvieren. „Das heißt, die dritte Klasse wird zwei Mal durchlaufen. In dieser Zeit werden ihre Fähigkeiten besonders gefördert“, sagt die Mitarbeiterin des Regionalschulamtes.