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Neue Räume für die Kinderkrippe

In der Krippe roch es muffig. Deshalb muss nun der Fußboden erneuert werden – für mehr Geld als eigentlich geplant.

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Von Verena Weiß

So still ist es hier schon lange nicht mehr gewesen. Das ungezwungene Kinderlachen, das sonst durch die Räume hallt, ist verschwunden – auch sonst alles, was im Inneren des Hauses stand.

Die Kinderkrippe auf der Wilsdruffer Straße in Tharandt wird derzeit saniert. Der Fußboden muss dringend erneuert werden, erklärt Bauamtschef Andreas Hübner. Der Grund: Aus dem zuvor etwa zehn Jahre alten Fußboden trat ein unangenehmer Geruch zutage. Die Ursache darin lag wohl vor allem in der luftdicht abgeschlossenen Bauweise und dem darunter verbauten Holz, das dadurch nicht atmen konnte. Eine Konstruktion, die nun geändert werden soll, erklärt Hübner und zeigt auf den Boden. Seit Ende voriger Woche ist der Estrich drin und muss nun einige Tage abtrocknen. „Bei der derzeitigen Hitze draußen gar nicht so einfach“, resümiert der Bauamtschef. Denn je wärmer es ist, desto mehr Feuchtigkeit könne die Luft speichern. Für den Trocknungsprozess des neuen Fußbodens nicht gerade förderlich.

Verletzungsrisiko wird minimiert

Beim neuen Fußboden allein bleibt es nicht. Auch die Elektrik muss neu verlegt werden, ebenso Fliesen- und Malerarbeiten sind noch zu erledigen. Eine Neuerung soll es ebenfalls geben: Mit der Sanierung verschwinden auch die Heizkörper an den Wänden, eine Fußbodenheizung wird installiert. „Gerade für die Kleinsten bedeutet das meist eine Unfallquelle weniger“, sagt Stadtsprecher Alexander Jäkel.

Das trifft zumindest auf die Räume zu, in denen ein neuer Fußboden eingebaut wird. Heißt: vier Schlafräume, zwei Gruppen- und ein Sanitärraum. In der Küche, zwei weiteren Sanitärräumen, dem Personalraum und dem Gang der Kinderkrippe bleibt der alte Fußboden erhalten.

Mit den aktuellen Baumaßnahmen wird die Kindereinrichtung auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Die nächsten zehn bis 15 Jahre soll der Fußboden schon halten, resümiert Bauamtschef Hübner. Muffige Gerüche dürften dann der Vergangenheit angehören.

Insgesamt 137 000 Euro hat die Stadt Tharandt für die Sanierung der Kinderkrippe angesetzt, die vom freien Träger, Kinderland 2000 betrieben wird. Gefördert wird die Investition zu 90 Prozent vom Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Allerdings müssen die Kosten für die komplette Baumaßnahme noch einmal nach oben korrigiert werden. Da sich zwischenzeitlich herausstellte, dass zwei Zwischenwände für die Arbeiten herausgerissen und später wieder eingezogen werden müssen, erhöht sich die Summe um rund 27 000 Euro, erklärt der Bauamtschef, der auch hierfür auf eine nachträgliche finanzielle Unterstützung von 82 Prozent der Kosten aus dem Pirnaer Landratsamt hofft.

„Der Antrag ist eingereicht, aber noch nicht beschieden“, sagt Andreas Hübner. Im August, so die Zielstellung, sollen die aktuell 33 Krippenkinder, die derzeit im Hort untergebracht sind, wieder in ihre alten, aber neu gestalteten Räume einziehen dürfen – dann wohl auch mit einem neuen Farbanstrich an den Wänden.

Diesen überlegen sich die Elternvertreter zusammen mit Stadtverwaltung und dem freien Träger der Kindereinrichtung. Nächste Woche soll das konkrete Farbkonzept für die Räume noch einmal mit einem Fachmann abgestimmt werden.