Von Karsten Richter
Der F-Matrix e.V. bringt mit Shenja Lacher und Jan Baake eine Ein-Mann-Performance des neuzeitlichen Schockers „American Psycho“ in den Starclub. Wer hat diesen Roman nicht gelesen oder sich zumindest auf DVD angeschaut? Wer ihn nicht kennt, für den sei die Geschichte kurz erzählt.
Der unauffällige Juppi Patrick Bateman arbeitet als sehr erfolgreicher Broker an der NYSE (Wall Street, New York City). Er ist einer von vielen und mit seinem monotonen und einsamen Leben unzufrieden. Um sich des Alltags zu entziehen, hat der „graue Anzüge tragende Broker“ ein makaberes und perfides Hobby. Dieses Hobby bringt etwas Farbe in sein Leben.
Es ist ihm nie in den Sinn gekommen, Menschen könnten gut sein, oder ein Mann könne sich ändern, oder die Welt könne schöner aussehen. Der Ausdruck „Herzensgüte“ hatte für ihn keine Bedeutung, war ein Klischee, irgendein schlechter Witz. Sex war Mathematik. Individualität ist kein Thema mehr für ihn. Träume sind bedeutungslos. Die Welt ist sinnlos. Das Böse ist alles, was bleibt. Gott gibt es nicht. Liebe ist Betrug. Oberfläche ist alles, dem jemand Bedeutung zumisst. Das war die Zivilisation, wie er sie sah, monströs und zerklüftet. Patrick Bateman, Wallstreetcrack bei Pierce & Pierce. Ein Sunnyboy, genannt Pat Bateman oder Bateman-du-Hengst, oder Bateman-du-Arschloch. Gestylt, bodygebuildet, everybodys Darling.
Die experimentelle Theaterperformance mit Shenja Lacher unter der Regie von Jan Baake (GHT Zittau) lässt den Zuschauer ins Tiefste des Pat Bateman schauen und erschauern.
Der Eintritt für die Aufführungen im Star Club am Freitag, dem 9. Mai 2003 und am Dienstag, dem 13. Mai 2003 ist frei. Das ab 16 Jahren freigegebene Stück beginnt jeweils 20 Uhr.