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Theater um die Operette

Der Stadtrat will denErhalt der Bühne sichern.Die Standortfrage bleibt aber weiter offen.

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Von Thilo Alexe

Nach dem Aus für den Operetten-Neubau am Wiener Platz haben sich Vertreter aller Stadtratsfraktionen zu dem Musiktheater bekannt, allerdings auch Kritik an der Verwaltung geäußert. „Wir sind weit davon entfernt, Vernunft einziehen zu lassen“, sagte Linksfraktions-Rätin Ingrid Mattern mit Blick auf die seit Jahren schwelende Debatte.

Der Fraktionschef der Linken, André Schollbach, wies darauf hin, dass die Stadt jährlich 400000 Euro zur Sicherung der noch immer offenen Baugrube nahe des Hauptbahnhofes aufbringen müsse. Er forderte einen neuen Anlauf für eine Operette im Zentrum. Ähnlich äußerten sich Peter Lames (SPD), Eva Jähnigen (Grüne) und Christoph Hille (Bürgerfraktion).

Zastrow warnt vor Schulden

Vor rund vier Wochen hatte Rathauschef Lutz Vogel (parteilos) das Scheitern der Ausschreibung des Neubaus bekannt gegeben. Es habe sich kein Investor gefunden, der für lediglich 1,4 Millionen Euro garantierte Jahresmiete die Operette baue. Vogel und Finanzbürgermeister Hartmut Vorjohann (CDU) favorisieren nun die Kooperation der Bühne mit dem Schauspiel. Sie machen den suspendierten OB Ingolf Roßberg (FDP) für das Scheitern verantwortlich, was gestern mehrere Redner zurückwiesen.

CDU-Rätin Aline Fiedler betonte, dass die Operette von der Stadt mit 11,3 Millionen Euro pro Jahr unterstützt werde. Zukunftspläne für die Bühne müssten auch finanziell untersetzt sein. Für die FDP forderte Holger Zastrow den Erhalt der Operette, warnte aber vor Schulden für die Stadt.