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Theater und ein bisschen heile Welt

Sörnewitz. Der Kultur- und Heimatverein des Ortes wurde jetzt mit Vereinsgold ausgezeichnet.

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Von Torsten Oelsner

In Sörnewitz sind es immer dieselben, die die Preise bekommen. Das war auch am vergangenen Wochenende zum Tag der Sachsen in Marienberg nicht anders. Dort wurde der Kultur- und Heimatverein in der Kategorie Kultur von Ministerpräsident Georg Milbradt für seine überzeugende und nicht alltägliche Arbeit ausgezeichnet.

Herzstück des Vereins ist natürlich die 50-köpfige Theatertruppe, die den Namen „Immer dieselben“ trägt. Federführend bei der Gründung der Laientruppe war Sabine Kralacek, die Frau von Bäckermeister Andreas Kralacek. Irgendwann Mitte der Neunziger Jahre zündete nach einer Märchenaufführung in der Kirche die Idee von einer eigenen Theatergruppe. „Es waren immer dieselben, die sich zu Festen und anderen Anlässen engagiert haben. Das kam gut an, und ist für viele Gäste so ein bisschen heile Welt“, erklärt Bäcker Andreas Kralacek. Und die Euphorie hält bis heute an. Bekannt wurden die Laienakteure besonders durch ihre liebevoll dargestellten und üppig mit Kostümen und Requisiten ausgestatteten Weihnachtsmärchen. In großen Reha-Einrichtungen wie der Kurklinik Kreischa gehört eine Fahrt mit kranken oder behinderten Kindern in der Weihnachtszeit nach Sörnewitz bereits zur Tradition. Spielort der Sörnewitzer ist ihr Domizil in der Ortsmitte, im Handwerkerhof. Die zum Saal umgebaute ehemalige Scheune ist heute sogar klimatisiert. Derzeit wird hier das Federweißerfest am kommenden Wochenende vorbereitet.

Der Verein, der inzwischen auf 75 Mitglieder anwuchs, ist weiterhin offen für Mitstreiter. Lachend spielt Bäcker Kralacek, im Dorf nur „Kralle“ genannt, auf das Alter der Darsteller an. „Wir brauchen junge Frauen, die Rolle von Hexen können wir inzwischen mehrfach besetzen“, scherzt er.