Von Anja Weber
Loch an Loch, und die Dr.-Steudner-Straße hält immer noch. Das dürfte mittlerweile zu einem geflügelten Satz bei Sebnitzer Kraftfahrern geworden sein. „Es ist doch jedes Jahr das Gleiche. Aber die Löcher werden immer tiefer“, monierte Helmut Matz kürzlich am Telefon. Von den Ausbauplänen hat er schon gehört. „Das soll doch aber erst Mitte des Jahres los gehen. Hoffentlich werden die Löcher bis dahin wenigstens noch einmal zu geschmiert“, sagte er. Mittlerweile zählt die Straße auch im Sebnitzer Rathaus zu einem Sorgenkind. Bis zum Ausbau sollen die tiefen Krater erstmal wieder verschwinden, verspricht Oberbürgermeister Mike Ruckh (CDU).
Der Startschuss für den Ausbau soll im dritten Quartal fallen. Der Vorentwurf ist bereits fertig. Anwohner und die Träger öffentlicher Belange konnten ihre Einwände und Hinweise abgeben. Damit sind aber noch nicht alle Hürden aus dem Weg geräumt, wie Straßenbauamtsleiter Dietmar Pietsch sagt. So muss die Baumaßnahme erst einmal in das Förderprogramm aufgenommen werden. Geplant ist, das Vorhaben zu 75 Prozent aus Mitteln der EU-Gemeinschaftsinitiative Interreg III fördern zu lassen. Das Straßenbauamt Dresden als zuständige Behörde hat den Antrag bereits gestellt. Eine Bestätigung steht aber noch aus. Ein Grund mehr für den Sebnitzer Ratschef, alle Register zu ziehen. „Wir bleiben dran. Die Sanierung der Dr.-Steudner-Straße ist die wichtigste Straßenbaumaßnahme für die nächsten beiden Jahre“, sagt er.
Neben den noch fehlenden Fördermitteln müssen zudem alle vom Grunderwerb betroffenen Hausbesitzer ihre Erlaubnis abgeben. Auch diese liegen noch nicht vollständig vor. Aber erst dann kann der Ausbau der Piste zwischen Einmündung Seifen bis zur Einmündung Kapellenweg starten. Gebaut wird in zwei Abschnitten. Der erste Abschnitt soll nach jetzigen Plänen bis November 2005 abgeschlossen sein. Der zweite Abschnitt wäre dann zwischen April und Juli 2006 dran.
Vorgesehen ist ein 1,50 Meter breiter Fußweg, zwei Fahrbahnen von je 3,25 Meter Breite. Auf einen Parkstreifen soll nach Hinweisen der Anwohner verzichtet werden. Der würde das Vorhaben außerdem zusätzlich verteuern. Die Gesamtkosten belaufen sich derzeit auf 2,6 Millionen Euro. Dazu kommen 76 000 Euro für den Grunderwerb. Die Kosten für den Anteil der Stadt Sebnitz werden dabei auf etwa 100 000 Euro geschätzt. Den Teil für den Ausbau des Gehweges sowie für die Straßenbeleuchtung kann die Stadt auf die Grundstückseigentümer umlegen. Welche Beträge da auf den einzelnen zukommen, steht derzeit noch nicht fest.