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Tornado-Denkmal wird geputzt

Der Meißner Künstler Matthias Lehmann arbeitete erneut an seinem 2012 eingeweihten Kunstobjekt. Er hat damals einen Wettbewerb gewonnen.

Von Kathrin Krüger
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Matthias Lehmann putzte dieser Tage sein Tornado-Denkmal. Es zeigt am 24. Mai auf dem Boden das Datum des Ereignisses von 2010.
Matthias Lehmann putzte dieser Tage sein Tornado-Denkmal. Es zeigt am 24. Mai auf dem Boden das Datum des Ereignisses von 2010. © privat

Großenhain. Mit Glasreiniger und einem Lappen putzte Matthias Lehmann aus Meißen kurz vorm zehnten Jahrestag des Tornados sein Denkmal. "Insekten, Spinnen und Fliegenschiss mussten von den Scheiben entfernt werden", sagt der 44-jährige Meißner. Auch einige Blätter hat der Künstler neu ausgerichtet, damit am Sonntag zum Tornado-Gedenken das Kunstwerk wieder den Schattenwurf "24-05-2010" zeigt. 

Bei einem Kunstwettbewerb 2012 hatte sich der Meißner mit seinem Entwurf "Anderthalb Kubikmeter Sturm" durchgesetzt. In einem Glaskasten wurden Teile scheinbar chaotisch angebracht, die bei dem verheerenden Sturm durch die Luft flogen – alles Originaltrümmer. Das vermeintliche Chaos ordnet sich jeweils am "Tornado-Day": dann steht die Sonne so, dass die Teile den Schatten des verhängnisvollen Datums auf den Boden werfen.

Im September 2016 hatten fünf Jugendliche zwischen 15 und 17 Jahren das Tornado-Denkmal mit Steinen stark zerstört. Einer meldete sich im Ermittlungsverfahren freiwillig und bekam 50 soziale Arbeitsstunden auf dem Stadtbauhof verordnet. Vier weitere Schüler wurden verurteilt und leisteten laut Jugendgerichtshilfe Schadens-Wiedergutmachung. In ganz Großenhain war damals das Entsetzen über die Tat groß.  

Weil der Schattenwurf nach acht Jahren nicht mehr ganz exakt war, hat Matthias Lehmann Einzelteile neu positioniert. So waren Blätter verglast, wie der Künstler erklärt.
Weil der Schattenwurf nach acht Jahren nicht mehr ganz exakt war, hat Matthias Lehmann Einzelteile neu positioniert. So waren Blätter verglast, wie der Künstler erklärt. © privat

3,10 Meter hoch ist der Quader, der zu zwei Dritteln aus Glas besteht. Dort drinnen, wie in einer Vitrine ausgestellt, sind verschiedenste Objekte fixiert: Äste, Müll, Blechteile und Dachziegel. Geschützt wie ein Museumsbetrachter kann man das Chaos noch einmal anschauen, das drinnen tobt und das die Menschen damals selbst umgeben hat. Die Sparkasse und die Firma Polartherm haben sich dafür finanziell eingesetzt.

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2016 wurde das Tornado-Denkmal von Jugendlichen zerschlagen. Sie wurden gefunden und mussten Wiedergutmachung leisten.
2016 wurde das Tornado-Denkmal von Jugendlichen zerschlagen. Sie wurden gefunden und mussten Wiedergutmachung leisten. © Anne Hübschmann