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Tourismusverband: "Ulrichs werden fehlen"

Das Diesbar-Seußlitzer Winzerpaar Jan und Carola Ulrich erfahren viel Verständnis für die Ankündigung, ihre Gaststätte zu schließen. Keiner ist darüber glücklich.

Von Jörg Richter
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Carola Ulrich hat mit ihrer Ankündigung, das Restaurant zu schließen, für reichlich Aufmerksamkeit gesorgt.
Carola Ulrich hat mit ihrer Ankündigung, das Restaurant zu schließen, für reichlich Aufmerksamkeit gesorgt. © Jörg Richter

Diesbar-Seußlitz. Diese Nachricht hat viele sprachlos gemacht. In der vergangenen Woche hat die Diesbar-Seußlitzer Wirtin Carola Ulrich angekündigt, zum Ende des Jahres das Restaurant in Ulrichs Weindomizil zu schließen. Sie nannte dafür verschiedene Gründe. Zum einen sei es immer schwieriger, Köche und Kellner zu finden. Zum anderen habe sie nach einem eigenen Schlaganfall und dem Tod der geliebten Mutter eine klarere Sicht auf das Leben. Auch die Geburt des ersten Enkels habe zu der Entscheidung geführt, sich auf das ursprüngliche Winzergeschäft im Weingut ihres Mannes Jan Ulrich zu konzentrieren, um mehr Zeit für die Familie zu haben. 

Viele SZ-Leser zeigen Verständnis dafür. "Es ist sehr schade, aber die Gesundheit und die Familie gehen vor. Das ist das Beste, was man besitzt, und das sollte man pflegen", schreibt zum Beispiel eine Besucherin der SZ-Facebook-Seite. "Sehr schade, aber auch verständlich", kommentiert eine andere und wünscht Familie Ulrich alles Gute für die Zukunft und vor allem Gesundheit.

Für den Tourismusverband Elbland Dresden e. V.  kam diese Entscheidung nicht überraschend. Wie dessen Geschäftsführerin Sindy Vogel bestätigt, habe Carola Ulrich schon lange über Personalsorgen geklagt. Natürlich sei die Schließung der Gaststätte ein Verlust für die Region, aber besonders für das Elbweindorf Diesbar-Seußlitz. "Wir konnten das Restaurant den Touristen immer ruhigen Gewissens empfehlen", sagt Sindy Vogel und fügt hinzu: "Das wird fehlen." Sie sei froh darüber, dass die Pension weiterhin geöffnet bleibt. "Ich kann aber die persönliche Entscheidung sehr gut verstehen", so die Geschäftsführerin des Tourismusverbandes.

Angst, dass Ulrichs Weindomizil das Prädikat „Besonders empfohlen im Weinland Sachsen“ entzogen wird, muss sich die  Winzerfamilie nicht machen. Es bleibt vorerst erhalten. Ulrichs wurden damit erst vor drei Jahren vom Tourismusverband für ihre Gaststätte ausgezeichnet. 

"Es ist immer schade, wenn so ein langjähriges Haus wegfällt", sagt Gabriele Dörner, die Chefin des Landgasthofs "Zum Roß". Nach der Schließung des deutsch-elsässischen Weinlokals "L'Ami Fritz" würde die Gastronomie in Diesbar-Seußlitz erneut ausgedünnt. "Das verringert die Variation der Lokalitäten", so die Roß-Wirtin. Und die ist es, die Diesbar-Seußlitz neben der idyllischen Landschaft, dem Elberadweg und dem Schlosspark so besonders macht.

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